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Migrationsgesellschaft Berlin steigert die Zahl der Einbürgerungen deutlich

Am Einbürgerungsverfahren in Berlin gab es jahrelang Kritik. Inzwischen ist eine zentrale Behörde zuständig. Die Zahlen haben sich seitdem mehr als verdoppelt. Die Ziele für 2025 sind ambitioniert.

Von dpa 08.01.2025, 15:36
Aus Sicht von Innnenseantorin Iris Spranger (SPD) war die Zentralisierung der Einbürgerung in Berlin genau die richtige Entscheidung.
Aus Sicht von Innnenseantorin Iris Spranger (SPD) war die Zentralisierung der Einbürgerung in Berlin genau die richtige Entscheidung. David Hammersen/dpa

Berlin - Berlin hat die Zahl der Einbürgerungen seit der Zentralisierung vor einem Jahr deutlich gesteigert. Das angekündigte Ziel von jährlich 20.000 wurde 2024 sogar überschritten, wie Innensenatorin Iris Spranger bilanzierte. Insgesamt erhielten in der neuen Einbürgerungsstelle des Landesamtes für Einwanderung 21.802 Berlinerinnen und Berliner im vergangenen Jahr die deutsche Staatsangehörigkeit. 

Landesamtsleiter Engelhard Mazanke hält für 2025 sogar 40.000 Einbürgerungen für realistisch. Das sei die Zahl, die sich seine Behörde vorgenommen habe. Seit Anfang 2024 übernimmt die zentrale Einbürgerungsstelle in der Sellerstraße in Wedding diese Aufgabe. Davor waren die Bezirke dafür zuständig. Im Jahr 2023 lag die Zahl der Einbürgerungen erst bei rund 8.000. Die Wartezeit betrug häufig mehrere Jahre. Kritisiert wurde auch, dass es von Bezirk zu Bezirk Unterschiede beim Verfahren gab. 

Rund 43.800 neue Anträge wurden digital gestellt

Von den Bezirken habe die Einbürgerungsstelle Anfang 2024 rund 40.000 offene Verfahren übernommen - und zwar ausschließlich in Akten, sagte Mazanke. Bis Juni seien sie von einem Dienstleister in elektronische Akten umgewandelt worden. Seitdem arbeite die neue Behörde vollständig digital. 

Wie viele der Altfälle inzwischen abgearbeitet seien, lässt sich nach Angaben des Landesamts-Chefs nicht sagen. Im Laufe des vergangenen Jahres seien aber rund 43.800 weitere Anträge digital gestellt worden. 

Die neue Behörde steht daher nach wie vor erheblichen Herausforderungen: „Wir sind immer noch nicht vor der Lage“, sagte Mazanke. Dafür müssten in etwa so viele Menschen eingebürgert werden, wie neue digitale Anträge gestellt werden.

Digital geht es schneller

Daten zur durchschnittlichen Bearbeitungsdauer ließen sich nicht nennen, sagte der Landesamtsleiter. „Aber wir sehen, dass wir schneller werden im Gesamtprozess.“ Für das neue Jahr sei das Ziel, 3.300 bis 3.500 Anträge pro Monat zu bearbeiten. Für die Einbürgerungen sind 179 Stellen vorgesehen, davon sind 40 weiterhin nicht besetzt, so der Behördenchef. Das solle aber bald passieren, die Bewerbungsverfahren seien abgeschlossen. 

Innensenatorin Spranger sagte, die Zentralisierung sei die richtige Entscheidung gewesen. Das Landesamt sei mittlerweile Vorreiter beim Thema Digitalisierung. „Die Arbeit, die hier geleistet wird, ist richtig gut und vorbildlich bundesweit.“