Berlin Berlin: Frau will im Zoo mit Eisbären schwimmen

Berlin/ddp. - Sie werde in einemKrankenhaus behandelt. Dem Sprecher zufolge wird wegenHausfriedensbruchs gegen die Frau ermittelt.
Die Berlinerin hatte am Vormittag kurz vor halb elf die Umzäunungüberklettert und war in den Wassergraben vor dem Außengehegegesprungen, um «mit den Bären zu schwimmen», schilderte BärenkuratorHeiner Klös das Geschehen auf ddp-Anfrage. In dem Gehege hätten sichzu diesem Zeitpunkt vier ausgewachsene Eisbären befunden. Vor derAnlage standen zahlreiche Besucher, darunter viele Familien mitKindern. «Es war kurz vor der Fütterung», sagte Klös. Einer der Bärengriff die Frau in dem Wassergraben an. Tierpfleger brachten denEisbären mit Stangen und Futter dazu, von seinem Opfer abzulassen.Danach wurde die verletzte Frau mit Hilfe eines Rettungsringes ausdem Wasser gezogen. Sie erlitt Wunden an Armen, Hüfte, Rücken undBeinen, wie der Polizeisprecher erläuterte.
Der Vorfall hätte «noch schrecklicher» ausgehen können, sagteBärenexperte Klös weiter. Eisbären seien Raubtiere, in deren Gehegeauch kein Pfleger gehe. Welcher Eisbär die Frau angegriffen hat,sagte Klös nicht. «Wir wollen das nicht personalisieren», erläuterteer. Berlins berühmtester Eisbär Knut sei es jedoch nicht gewesen,fügte er hinzu. Knut lebt in einem anderen Gehege. Die Tierpfleger,die die Frau gerettet haben, erlitten nach Klös' Angaben keineernsten Verletzungen, aber kleinere Abschürfungen.
Seit der Geburt von Knut im Dezember 2006 und seiner Handaufzuchtgibt es für die Eisbären im Zoo besonders viel öffentlicheAufmerksamkeit. An Knuts Schicksal nahmen und nehmen TausendeBärenfans aus aller Welt regen Anteil. Er war das erste Eisbärenbabyseit 33 Jahren, das in Berlin auf die Welt kam. Mutter Tosca verstießden Eisbären, weshalb er fortan von Hand aufgezogen werden musste.
Im Dezember vergangenen Jahres war ein 37-jähriger Mann ausCottbus in das Gehege von Knut geklettert. Polizeibeamte hatte denMann aus der Felsenlandschaft geholt, nachdem Pfleger das Raubtier ineinen verschließbaren Bereich der Anlage gelockt hatten. Verletztwurde der Mann nicht.