Für mehr Urlaub Berlin: Bundeswehrsoldat wegen dreister Lüge zu Bewährungsstrafe verurteilt
Berlin - Kaum zu glauben, was für eine dreiste Lüge der Bundeswehrsoldat Max L. (29, Name geändert) den Vorgesetzten auftischte – nur für ein paar Tage Sonderurlaub. „Meine Freundin ist gestorben“, verkündete der Zeitsoldat im Juli 2017 mit von Trauer verzerrter Mine. Die unverschämte Tour flog allerdings auf. Nun bekam der 29-Jährige die Quittung vor Gericht.
L. hatte sich bereits zwei Wochen zuvor vom Oberstabsarzt vom Dienst befreien lassen, berichtet die „Berliner Zeitung“. Angeblich zur Pflege eben jener Freundin. Doch die freie Zeit reichte dem jungen Soldaten offenbar noch nicht. Um noch ein paar Tage mehr herauszuschlagen, erfand er kurzerhand einen tragischen Todesfall.
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Er legte sogar eine Sterbeurkunde vor. Die war aber natürlich gefälscht. Dumm nur, dass die dreiste Lüge kurz darauf aufflog. Sein Vorgesetzter wollte sich nach seinem Befinden erkundigen und suchte Max L. in seiner Wohnung auf.
Er wird nicht schlecht gestaunt haben, als die Totgesagte die Haustür öffnete, freudestrahlend und bei bester Gesundheit. Vor Gericht gab sich der Angeklagte Angaben der „Berliner Zeitung“ zufolge kleinlaut.
„Ich war damals mit meiner Arbeit maßlos überfordert. Die Materialbewirtschaftung war chronisch unterbesetzt.“ Er habe aber schon seit Kindestagen einen Hang zum Lügen gehabt.
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Der Vorgesetzte sieht sich durch das Verhalten des Soldaten in seinen Grundwerten erschüttert. „Ehrlichkeit, Vertrauen und Disziplin sind das Wichtigste in der Truppe. Da muss sich einer auf den anderen verlassen können“, sagte er vor Gericht.
Auch die Richterin fand die dreiste Lüge offenbar wenig erheiternd. Wegen Dienstentziehung durch Täuschung, Unterschlagung und Urkundenfälschung verurteilte das Gericht Max L. zu sechs Monaten auf Bewährung. Seine Laufbahn in der Bundeswehr ist damit wohl auch beendet.
(Der Artikel erschien zuerst bei express.de)