Grippewelle Bericht: Schon mehr als 12.000 Grippefälle in dieser Saison
Manche Kinderklinik hat kein Bett mehr frei, Arztpraxen haben viel zu tun - Thüringen erlebt eine Grippewelle.

Erfurt - Noch ist die Grippewelle in Thüringen nicht beendet, doch die Zahl der gemeldeten Influenzafälle hat die der gesamten Vorsaison laut Statistik bereits übertroffen. Bis zum Ende der vergangenen Woche erfassten die Gesundheitsbehörden 12.586 Erkrankungen, wie aus dem aktuellen Bericht des Landesamtes für Verbraucherschutz hervorgeht.
In der gesamten Saison 2023/2024 waren es laut Landesamt 8.807. Thüringen erlebt also aktuell eine der heftigsten Grippewellen der vergangenen Jahre. Besonders betroffen sind Kinder bis 9 Jahre.
Allein in der Woche bis zum 23. Februar übermittelten Ärzte und Kliniken 1.826 Neuinfektionen an die Gesundheitsbehörden, etwas weniger als in der Woche zuvor.
Seit Saisonbeginn im Herbst mussten 1.095 Menschen wegen einer schwer verlaufenden Influenza in Kliniken behandelt werden. 30 Erkrankte starben im Zusammenhang mit der Infektion, wobei bei 24 die Grippe die unmittelbare Todesursache war, wie es hieß. Die meisten Grippe-Toten waren Menschen über 60 Jahre. Auch ein Todesfall in der Altersgruppe 10 bis 15 Jahre wurde registriert.
Die Zahlen geben nur einen begrenzten Überblick über das Infektionsgeschehen, da Ärzte nicht alle Fälle an die Gesundheitsbehörden melden. Von einer gewissen Dunkelziffer ist also auszugehen.
Arztpraxen weiter stark belastet
Grippeausbrüche mit mehr als sieben Erkrankten wurden in der vorletzten Februarwoche in Krankenhäusern im Eichsfeld, im Kyffhäuserkreis, im Unstrut-Hainich-Kreis und in Weimar registriert. In einem Erfurter Pflegeheim steckten sich den Angaben zufolge 38 Menschen an. Der Bericht differenziert nicht, ob es sich um Klinikpatienten, Heimbewohner oder Personal handelt.
Die Arztpraxen in Thüringen bleiben wegen Grippe und anderer akuter Atemwegserkrankungen stark belastet. Hochgerechnet suchten in der vorletzten Februarwoche etwa 49.000 Menschen einen Arzt auf.