Belgien: Belgien: Kinderschänder hat bisher acht Morde gestanden

Reims/Brüssel/dpa. - Wie die belgische Justiz am Abend bestätigte, handelt es ich beieiner der Toten um die 12-jährige Elisabeth Brichet, die 1989 imbelgischen Namur spurlos verschwunden war. Das 15 Hektar großeGelände des Schlosses soll am Freitag weiter intensiv durchsuchtwerden. Der 62-jährige Franzose gab zu, auch die Ehefrau einesfrüheren Mitglieds der linksextremen französischen TerrorgruppeAction directe umgebracht zu haben. Außerdem soll er ein noch nichtidentifiziertes Au-pair-Mädchen ermordet haben.

Die Ehefrau des als «pervers und intelligent» geltenden Mannesbeschuldigt ihn, neun Personen ermordet zu haben. Monique Olivierselbst ist seit Mittwoch inhaftiert. Nach Angaben derStaatsanwaltschaft soll Fourniret nicht wie in der Presse gemeldetals Förster, sondern als Tischler gearbeitet haben.

Mit dem Mord an der Frau des Action-directe-Aktivisten habeFourniret an die «Kriegskasse» der Organisation herankommen wollen,um sich das Waldschloss «Château de Sautou» zu kaufen, berichtete dieTageszeitung «La Libre Belgique». Eine frühere Angehörige der Action-directe hat allerdings der Presse gegenüber bestritten, dass derEhemann der Terrorgruppe angehört habe. Fourniret habe «bestimmtnicht die Kriegskasse der Action directe in die Finger bekommen»,sagte Hellyette Bess.

«Wir brauchen genauere Einzelheiten zu den mutmaßlichen Opfern»,sagte Charpenel. Die französische Seite will klären, ob dasVerschwinden von zehn Kindern im Zusammenhang mit Taten desvorbestraften Kinderschänders stehen könnte. Der Mann sitzt seiteinem Jahr in belgischer Untersuchungshaft.

Fourniret, der seit Anfang der 90er Jahre in Belgien lebt, warzuvor in den 80er Jahren in Frankreich wegen der Vergewaltigungminderjähriger Mädchen zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, davonzwei auf Bewährung. Er kam jedoch bereits nach zwei Jahren wiederfrei.