Menschen mit Behinderung Beauftragte: Inklusion in Schule und Arbeitsmarkt mangelhaft
Zuletzt sanken in Deutschland die Beschäftigungszahlen bei Menschen mit Behinderung. Für die Behindertenbeauftragte ein klares Zeichen: Bei der Inklusion läuft einiges falsch.
Potsdam - Menschen mit Behinderung werden in Brandenburg noch immer nicht ausreichend in der Bildung und im Arbeitsmarkt berücksichtigt. Sie wünsche sich, dass Menschen mit Behinderungen nicht in Förderschulen unterrichtet würden, sagte die Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung, Janny Armbruster, im Potsdamer Landtag. Stattdessen sollten in Inklusionsschulen Menschen mit und Menschen ohne Behinderung miteinander lernen.
„Wer nicht inklusiv in Kita, Schule und Ausbildung kommt, landet in der Regel in Werkstätten für Menschen mit Behinderung“, erklärte Armbruster. Dabei arbeiteten die Beschäftigten durchaus wirtschaftlich. In den Werkstätten würde ihnen im Schnitt jedoch nur ein „Taschengeld“ von 1,50 Euro gezahlt. Allerdings kämen die Werkstattträger häufig für die Unterbringung und die Verköstigung der Menschen mit Behinderung auf. Dennoch: „Es ist eine Exklusionskette, aus der wir raus müssen.“
Behindertenbeauftragte: Kann jeden betreffen
Armbruster betonte, wie wichtig es sei, auch Menschen mit Behinderung im Blick zu haben. „Ich sehe während meiner Arbeit jedoch häufig, dass das nicht so ist.“ Dabei könne eine Behinderung jeden betreffen. In Brandenburg leben nach Angaben Armbrusters über 500.000 Menschen mit Behinderung - davon haben über 260.000 eine anerkannte Schwerbehinderung.
Die Brandenburger Regierungskoalition aus BSW und SPD hatte im gemeinsamen Koalitionsvertrag die Umsetzung der UN- Behindertenrechtskonvention als Richtschnur angegeben. Es gelte nun, diese Aussage mit Leben zu füllen, meinte Armbruster.