DFB-Pokal-Achtelfinale Bayern-Spezialist Alonso und eine Kampfansage von Rolfes
Fünf Spiele, keine Niederlage: Leverkusens Meistertrainer Xabi Alonso entwickelt sich zum Schrecken des FC Bayern. Der Sportchef will nach dem Pokalerfolg auch den Meistertitel nicht abschreiben.
München - Nach dem großen Sieg des Titelverteidigers im gefühlten Pokal-Finale waren in der Münchner Arena überall strahlende Leverkusener zu sehen. Trainer Xabi Alonso war „sehr stolz“ auf seine Mannschaft: „Hier zu gewinnen gegen Bayern, die in dieser Saison sehr gut gespielt haben, ist top“, schwärmte der Spanier nach dem in Überzahl erkämpften 1:0 (0:0).
Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes verspürte nach dem Viertelfinaleinzug, der von einer frühen Rote Karte für Bayern-Torwart Manuel Neuer begünstigt wurde, wieder „eine andere Gewinner-Mentalität“ beim Double-Sieger - und gab eine optimistische Prognose ab: „So werden wir noch viele Spiele gewinnen.“
Joker Tella: „Mein wichtigstes Tor“
Matchwinner Nathan Tella erklärte seinen entscheidenden Treffer in der 69. Minute mit einem breiten Lächeln zum „wichtigsten Tor“ seiner Karriere. „Das gibt mir viel Selbstvertrauen“, sagte der 25-Jährige. Trotz seiner überschaubaren Körpergröße von 1,73 Meter traf Tella wenige Minuten nach seiner Einwechslung mit dem Kopf und verblüffte damit auch Rolfes: „Nathan ist bislang nicht dafür bekannt, ein Kopfballungeheuer zu sein“, scherzte der Sportchef.
Unter Bayern-Spezialist Alonso hat Bayer keine der letzten fünf Partien gegen den Rekordchampion aus München verloren. „Am Ende sind wir superglücklich, dass wir im Viertelfinale sind“, sagte der Spanier, der einst selbst für die Bayern spielte.
Rolfes zum Meistertitel: „Saison ist noch lang“
Der DFB-Pokal soll im neuen Jahr wieder gewonnen werden. „Und die Bundesliga-Saison ist auch noch lang“, sagte Rolfes angriffslustig nach dem Sieg in München. Bayer hat als Tabellendritter sieben Punkte Rückstand auf den noch ungeschlagenen Spitzenreiter aus München. „Ich schreibe gar nichts ab im Fußball“, sagte Rolfes zum Kampf um den Meistertitel.
Kapitän Jonathan Tah wies im Leverkusener Freudentaumel auf die mentale Komponente bei den Erfolgen gegen den vermeintlich unbezwingbaren FC Bayern hin. „WIr spielen einfach mit sehr viel Selbstbewusstsein. Es hat sich ein gewisses Selbstverständnis entwickelt, dass wir keine Angst haben, sondern mutig sind, dass wir versuchen, unser Spiel zu machen“, sagte der Nationalspieler, der im Sommer gerne nach München gewechselt wäre. „Das hat sehr viel mit dem Kopf zu tun, mit Selbstbewusstsein. Natürlich haben wir auch die Qualität, um auf diesem Level mitzuhalten.“
Torjäger Schick verletzt
Bitter war für die Leverkusener allerdings die Verletzung von Torjäger Patrik Schick. Der Tscheche kam zur zweiten Hälfte ins Spiel und musste schnell wieder ausgewechselt werden. „WIr werden sehen. Er hat ein bisschen etwas in der Wade gemerkt. Es sieht nicht gut aus gerade, aber wir müssen abwarten“, berichtete Alonso.
Rolfes äußerte die Hoffnung, dass die Verletzung des Stürmers womöglich nicht so schlimm sei. Immerhin sei Schick sofort vom Platz gegangen, nachdem er etwas in der linken Wade gespürt habe.