Bayern Bayern: Schweine fressen sich aus Hunger gegenseitig

Knetzgau/dpa. - Auf dem Grundstück in Knetzgau seienDutzende Tierkadaver und abgemagerte Schweine entdeckt worden, sagteTierarzt Markus Rost am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa.«Ich bin entsetzt gewesen.» Teilweise hätten die Sauen ihre eigenenFerkel aufgefressen, sagte Rost. Zudem habe er mindestens 20 tote,teils stark verweste Tiere gesehen.
Seinen Angaben zufolge lebten in dem verdreckten Stall etwa 200Tiere, die kaum Wasser und kein Futter hatten. Die Gülle habestiefelhoch gestanden. Nahezu 20 Schweine habe er am Montageinschläfern müssen, sagte Rost. Die zuständige Amtstierärztin, dieRost wegen der Tötung zahlreicher Schweine um Hilfe gebeten hatte,sprach hingegen von lediglich zwei toten Schweinen. Der Stall werdenun gereinigt, dann könne ein anderer Bauer die übrigen Tiere dortweiter versorgen.
Der etwa 50 Jahre alte Bauer sei nach einer «menschlich tragischenEntwicklung» mit den Schweinen überfordert gewesen, sagte derSprecher des Landratsamtes Haßberge, Martin Schulze-Röbbecke. Dergeschiedene Mann, der mit seiner Mutter auf dem Anwesen lebte, habesich schließlich selbst angezeigt.
Tierarzt Rost sagte, die Schweine des Bauern seien stets gutgenährt gewesen. Ein ansässiger Metzger habe ihm sogar bestätigt,dass die Mastschweine Ende November noch in einem guten Zustandgewesen seien. Der Deutsche Tierschutzbund kündigte eine Anzeigegegen den Bauern an. Die Zustände in dem Stall seien skandalös.