Medaillen-Duelle Bayern-Duo Wendl/Arlt Rodel-Europameister
Bei Kaiserwetter in Winterberg purzeln die Bahnrekorde im Eiskanal. Deutschlands Rodler holen erste EM-Medaillen. Im Titel-Duell mit den zuletzt überragenden Österreichern steht es 1:1.
Winterberg - Die Rekord-Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt haben bei den Rodel-Europameisterschaften in Winterberg ihren 21. großen Titel gewonnen. Für den 37 Jahre alten Wendl und seinen gleichaltrigen Partner Arlt war es der fünfte EM-Sieg. „Europameister muss man erst mal werden. Wir sind total happy“, sagte Arlt. „So ein Titel ist eine Bestätigung, in jeder Hinsicht“, sagte Wendl.Die beiden erfahrenen Rennrodler aus Bayern haben in ihrer Sportkarriere neben fünfmal EM-Gold schon sechsmal Olympia-Gold gewonnen und sind zehnmal Weltmeister geworden. „Wir sind noch lange nicht müde, wir sind noch lange nicht satt“, meinte Arlt. „Glaubt an Eure Träume, dann funktioniert alles“, sagte Wendl.
Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal knapp geschlagen
Im Frauen-Doppel lagen Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal bis zur letzten Zwischenzeit knapp in Führung, wurden trotz Bahnrekord aber noch von den Gesamtweltcup-Spitzenreiterinnen Selina Egle und Lara Kipp abgefangen. Die Österreicherinnen lagen 14 Tausendstelsekunden vor den Titelverteidigerinnen auf Platz zwei. „Das ist ärgerlich, aber wir sind trotzdem glücklich“, sagte Degenhardt. Vierte wurde die frühere Einzel-Weltmeisterin Dajana Eitberger mit ihrer Partnerin Magdalena Matschina.
Bei den Männern hatte sich der Bayern-Express Wendl/Arlt bei idealen Bedingungen ebenfalls mit Bahnrekord knapp vor den Weltmeistern Juri Gatt/Riccardo Schöpf und Yannick Müller/Armin Frauscher durchgesetzt. Die beiden Schlitten aus Österreich lagen 0,134 beziehungsweise 0,202 Sekunden zurück. Rekordweltmeister Toni Eggert mit seinem neuen Partner Florian Müller wurde Fünfter; Hannes Orlamünder/Paul Gubitz beendeten das Rennen auf Platz acht.
Europameister verraten Erfolgsrezept
Als letzte Rennrodler im spannenden Doppelsitzer-Wettbewerb standen Wendl/Arlt am Start und behielten die Nerven. „Das war so ein Lauf, wo das Ganze aufgegangen ist“, sagte Arlt. „Wir hatten ein paar Fehler im ersten Lauf. Du konzentrierst Dich darauf, einen schönen Lauf zu fahren. Du sagst Dir nicht, Du willst unbedingt schneller fahren, sondern Du willst die Fehler vermeiden“, sagte Wendl über das Erfolgsrezept.
Die Titelkämpfe im Sauerland, die auch als Weltcup-Rennen gewertet werden, enden am Sonntag mit dem Einsitzer-Wettbewerb der Männer und der Teamstaffel.