Bayern Bayern: Bombenleger tötet sich bei einem versuchten Attentat selbst

Barbing/München/dpa. - An beiden Orten wurden mehr als 1000 Menschen in Sicherheitgebracht. Erst am Abend konnten die Bewohner in ihre Häuserzurückkehren. Auch in Regensburg mussten noch am Nachmittag rund 300Menschen ihre Häuser verlassen. Dort untersuchten die Ermittler einAuto des 66-Jährigen, der mit den Anschlägen getroffen werden sollte,sagte ein LKA-Sprecher. Am Abend konnte jedoch auch dort Entwarnunggegeben werden.
Die Hintergründe der Explosion in der Nacht zu Freitag seien nochunklar, sagte Josef Geißdörfer, Leiter der LKA-Ermittlungsabteilung.Zu den sicher gestellten Sprengkörpern sagte er: «Das waren keineBastlerbomben.» Allein in Barbing waren mehr als 50 LKA-Fahnder,Polizisten und Feuerwehrmänner im Einsatz. Einen Terroranschlag sowieein ursprünglich auch erwogenes ausländerfeindliches Motiv schlossdas LKA am Abend aus.
Der 67-Jährige, dessen Identität noch nicht zweifelsfrei geklärtwerden konnte, wollte mit den Bomben offenbar das Haus eines 66 Jahrealten Deutschen türkischer Herkunft treffen. «Wir tappen im Dunkeln»,sagte ein LKA-Sprecher in Barbing. Die Ermittler untersuchen weiter,ob es eine persönliche oder geschäftliche Beziehung zwischen denbeiden Männern gab. Der 66-Jährige, der das Haus in Barbing in denletzten Wochen allein bewohnte, war am Freitag von einerAuslandsreise zurückgekehrt und sollte erst noch vernommen werden,sagte der Leiter der Regensburger Staatsanwaltschaft, Johann Plöd.
Der Münchner war nach Angaben des LKA in der Nacht zum Freitag miteinem Motorrad nach Barbing gefahren und hatte am Haus seines Opfersdrei Sprengsätze angebracht. Anschließend wollte er am Auto des 66-Jährigen offenbar eine Rohrbombe befestigen. Dabei habe er sichversehentlich in die Luft gesprengt.
Anwohner waren durch den lauten Knall um zwei Uhr morgensaufmerksam geworden und hatten die Polizei alarmiert. Die Ermittlerfanden den Toten zwischen zwei Autos. Das Haus in der OberpfälzerOrtschaft wurde in einem Umkreis von 1000 Metern abgesperrt. DreiSprengsätze wurden kontrolliert gesprengt.
In München räumte das LKA das Wohnhaus des Täters und fünfbenachbarte Anwesen. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Getötetenfanden die Ermittler zwei Sprengsätze. Zuvor hatten die Fahnder ineiner Garage im Hof des Wohnhauses bereits zwei Rohrbomben undweiteres verdächtiges Material entdeckt. Die vier Sprengsätze warenaber nicht zündfertig.