Immobilien Bauträger aus Stade stellt Insolvenzantrag
Nachdem im März bereits ein Bauträger mit Sitz bei Hannover Insolvenz angemeldet hat, gibt es in Niedersachsen einen weiteren Fall.
Stade/Lehrte - Der Bauträger Hanseatische Immobilien Treuhand + Co. KG mit Sitz in Stade bei Hamburg und weitere Unternehmen der Gruppe haben Insolvenzanträge gestellt. Das teilte eine Sprecherin der Gruppe am Dienstag auf Anfrage mit. Sieben Gesellschaften sind demnach insgesamt betroffen, allerdings nicht die Hannoversche Immobilien Treuhand GmbH & Co. KG und die Vitalquartier Hannover-Seelhorst Projekt 1 GmbH & Co. KG. Die Anträge seien am 7. März gestellt worden. Mehrere Medien berichteten darüber.
„Die Krise des Bauträgers und Projektentwicklers wurde durch die massive Kaufzurückhaltung der Kundschaft ausgelöst“, heißt es in einer Mitteilung. Die Zurückhaltung sei auf gestiegene Baukosten, Zinssteigerungen und zeitweise leere Fördertöpfe zurückzuführen, teilte die Gruppe mit.
Der Mitteilung zufolge prüft ein vorläufiger Insolvenzverwalter die Lage der betroffenen Gesellschaften. Der Geschäftsbetrieb werde fortgesetzt. Löhne und Gehälter seien aufgrund des sogenannten Insolvenzgelds für drei Monate gesichert.
Den Angaben nach wurde die Firma 1972 gegründet und hat sich zu einer Unternehmensgruppe mit rund 100 Mitarbeitern entwickelt. Tätig sei sie vor allem in Hamburg, Berlin und Hannover. Schwerpunkte sind demnach der Doppelhaus-, Reihenhaus- und Geschosswohnungsbau.
Vergangene Woche hatten bereits der Bauträger Helma Eigenheimbau AG aus Lehrte bei Hannover und zwei seiner Tochterfirmen mit zusammen 250 Mitarbeitern Insolvenz angemeldet. Betroffen ist auch die auf Ferienhäuser vor allem an Nord- und Ostsee spezialisierte Tochter Helma Ferienimmobilien GmbH.
„Die Baustellen ruhen derzeit, da die betroffenen Handwerker aufgrund der Insolvenz die Leistungen eingestellt haben“, sagte Manuel Sack, der vom Amtsgericht Gifhorn zum vorläufigen Insolvenzverwalter aller drei Firmen bestellt wurde, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Die Wiederaufnahme wird derzeit für jedes Bauprojekt geprüft.“
Die Bezahlung der eigenen Mitarbeiter sei für die nächsten drei Monate über das Insolvenzgeld abgesichert, fügte Sack hinzu. „Es ist unser Ziel, die im Vorfeld der Insolvenzantragstellung begonnenen Sanierungsmaßnahmen fortzusetzen und so die Fortführung des Unternehmens sicherzustellen“, sagte der Anwalt. Es gebe erste Kontakte zu potenziellen Investoren. „Aus Sicht der Insolvenzverwaltung würde der Erhalt der Gruppe die bevorzugte Lösung sein“, sagte Sack. „Eine Prognose, ob dies gelingt, ist zurzeit noch nicht möglich.“