Pinke Verpackung Barilla: Nudelhersteller Barilla setzt mit pinker Verpackung farbliches Zeichen gegen Homophobie
Parma - Barilla in pink statt dunkelblau? Liebhaber der Pasta des wohl bekanntesten Nudelproduzenten Europas staunen nicht schlecht: Barilla verkauft seine Teigwaren nun in pinken statt in dunkelblauen Verpackungen. Das italienische Unternehmen will seinen Ruf aufpolieren, den Firmenchef Guido Barilla vor einigen Jahren durch ein klassisches Eigentor ramponiert hat.
Nächster Baustein einer Kampagne
Der Urenkel des Firmengründes Pietro Barilla Senior hatte in einem Interview mit der italienischen Zeitung „La Repubblica“ gesagt, er wolle keine Homosexuellen in einer Barilla-Werbung sehen. Das klassische Familienbild bestehe für ihn aus Vater, Mutter und Kind. Wem das nicht passt, der könne gerne andere Nudeln essen. „Man kann nicht immer jedem gefallen“, wird Barilla zitiert.
Offenbar hatte der Barilla-Boss den Stellenwert seiner Marke falsch eingeschätzt. Sein „Nein zu schwulen Werbespots, wir bevorzugen traditionelle Familien“ flog Barilla im Netz um die Ohren, es gab sogar Boykott-Aufrufe, auch Politiker schalteten sich ein. Seither versucht der Nudelproduzent wiedergutzumachen, was wiedergutzumachen ist.
Pasta-Girl und Modelabel
Hannah Hart, eine beliebte lesbische Youtuberin aus den USA, wurde 2016 zum „Pasta-Girl“ gekürt. Zwei Jahre später durfte dann doch die Silhouette eines lesbisches Paares auf eine limitierte Spaghetti-Packung. Und nun geht Barilla noch einen Schritt weiter. Mit dem italienischen Streetwear-Modelabel GCDS hat Barilla eine limitierte Spaghetti-Ausgabe kreiert.
Sophia Loren am Kochtopf
In einem Werbespot für die Reihe mit mehreren Dragqueens stellt Schauspiel-Ikone Sophia Loren einen Topf Spaghetti auf den Tisch und ruft „E'presto“ („Und fix!“). Die pinken Packungen gibt es aber erst einmal nur in Supermärkten der italienischen Kette Esselunga. Im Online-Shop konnten Fans einen pinken Barilla-Hoodie kaufen, der ist aber schon ausverkauft – trotz des gesalzenen Preises von 250 Euro. Ob in deutschen Regal bald auch pinke statt dunkelblaue Spaghetti-Packungen liegen, ist nicht bekannt. (tom)