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Bahrain Bahrain: Fernsehteam entdeckt Sowjet-Raumschiff im Wüstenstaat

23.09.2004, 16:43
Die zweistufige Mehrzweck-Trägerrakete «Energia» mit der wiederverwendbaren Raumfähre «Buran» im Jahr 1988 vor dem Aufrichten der Startrampe im sowjetischen Raumfahrtzentrum Baikonur. (Foto: dpa)
Die zweistufige Mehrzweck-Trägerrakete «Energia» mit der wiederverwendbaren Raumfähre «Buran» im Jahr 1988 vor dem Aufrichten der Startrampe im sowjetischen Raumfahrtzentrum Baikonur. (Foto: dpa) Tass

Düsseldorf/dpa. - Im Jahr 1988 fand der einzige Weltraumflug eines «Buran»-Shuttles(«Schneegestöber») statt. Mit dem Zerfall der Sowjetunion wurde dasProgramm 1993 eingestellt. Wie das Raumschiff in den Mittleren Ostengelangte, ist unklar. «Es lag wohl schon länger dort, ohne dass sichjemand dafür interessiert hat», glaubt Chris Maier.

Der Raumgleiter ist das Relikt eines ambitionierten sowjetischenRaumfahrt-Programms. Ab Mitte der siebziger Jahre sollte einwiederverwendbares Raumschiff gebaut werden, um mit den Amerikanerngleich zu ziehen. Am 15. November 1988 hob das erste sowjetischeSpace-Shuttle zu einem unbemannten Jungfernflug in den Orbit ab. Essollte zugleich der letzte Flug der Buran-Fähre sein. Mit dem Zerfallder Sowjetunion versiegten 1993 auch die Geldmittel für das Programm.

Andreas Schütz, Raumfahrtexperte des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt (DLR) in Köln, ist von der Wiederentdeckung desGleiters begeistert. «Es gab vier Prototypen der Buran», berichtetder Experte. «Das Original-Raumschiff wurde beim Einsturz des Hangarsim russischen Raumfahrtzentrum Baikonur zerstört.» Ursprünglich wardas Raumschiff nach Australien verkauft worden. Nach welcher Odysseees im Hafen von Bahrain strandete, ist ungewiss.

Bei der Fähre auf der arabischen Halbinsel handelt es sich ausExpertensicht um die «Buran OK-GLI». «Die Fähre hat den originalenNasenbaum zum Messen des Drucks und der Fluggeschwindigkeit», sagteSchütz. Die Buran konnte mehr Last transportieren als ein US-Shuttleund im Gegensatz zur Version der NASA auch ferngesteuert geflogenwerden. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wollten sich die Russen keinzweites großes Raumfahrtprogramm neben Sojus leisten, sagte Schütz.