Baden-Württemberg Baden-Württemberg: Bundeswehrkrankenhaus nach Bombendrohung evakuiert

Ulm/dpa. - «Wir gehen zum jetzigen Zeitpunktdavon aus, dass wir keinen Sprengstoff mehr finden werden», sagteEinsatzleiter Roland Jaschke nach der Durchsuchung des weitläufigenKlinikums. Am späten Abend wurden die Patienten zurückverlegt. Anlassfür die Aufregung war ein anonymer Anruf bei einer Ulmer Lokalzeitunggegen 13.00 Uhr. Ein Mann habe dort gesagt, dass er mehrere Bomben indem Krankenhaus versteckt habe.
Die Ermittlungen nach dem Urheber der Drohung würden in alleRichtungen geführt, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit.Nähere Informationen waren in der Nacht zum Dienstag allerdings nochnicht bekannt.
Die Ermittler nahmen die Drohung unter anderem sehr ernst, weilsie gegen eine Einrichtung der Bundeswehr gerichtet war. Es sei nichtauszuschließen, dass generell die Beteiligung an AuslandseinsätzenAnlass für solche Drohungen sein könnten, sagte Jaschke. In diesemFall gebe es aber keinen konkreten Hinweis auf einen Zusammenhang.Nähere Angaben zu dem Anrufer wurden nicht bekannt gegeben.
Die Polizei hatte mehrere Stunden lang mit Sprengstoffspürhundendas Gebäude durchsucht. Teilweise wurden die Beamten mitPolizeihubschraubern aus Stuttgart eingeflogen. Unterstützt wurdensie auch von rund 100 Bundeswehrleuten und der Feuerwehr.
Insgesamt mussten rund 550 Patienten und Klinik-Mitarbeiter dasKrankenhaus verlassen. Die Patienten wurden im nahe gelegenenRehabilitationskrankenhaus und einer Turnhalle untergebracht. In dem496-Betten-Haus arbeiten rund 1200 zivile und militärischeMitarbeiter. Ärzte und Pfleger des Krankenhauses nehmen auch aninternationalen Einsätzen teil.