Ausstellung präparierter Leichen Ausstellung präparierter Leichen: «Körperwelten» dauerhaft auf Expo-Gelände?

Hannover/München/dpa. - Der umstrittene Leichenkonservator Gunther von Hagens könnte sich vorstellen, seine «Körperwelten»-Schau dauerhaft auf dem Expo-Gelände in Hannover zu zeigen. Das sagte seine Frau Angelina Whalley der «Neuen Presse» (Mittwochausgabe). «Wenn das Museum in Hannover politisch gewollt ist, können mein Mann und ich uns das vorstellen.» In der Ausstellung «Körperwelten» sind präparierte Leichen zu sehen. Von Hagens verteidigte sein Projekt am Dienstagabend bei einer Diskussion im Sprengel-Museum gegen Kritik.
Kurz vor der geplanten Eröffnung seiner umstrittenen Ausstellung «Körperwelten» in München hatte das Verwaltungsgericht der Stadt am Dienstag das Verbot der Leichenschau bestätigt. Der umstrittene Anatom musste außerdem heftige Kritik aus Kirchen- und Medizinerkreisen einstecken.
Es sei eine Ungeheuerlichkeit, dass dieser Anatom Menschen zu Präparaten mache, sagte am Dienstag der Professor für Pathologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, Hans-Heinrich Kreipe. Auch die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann kritisierte öffentliche Leichensektionen.
Die Richter in München begründeten ihre Entscheidung mit dem Bestattungsrecht. Nach dessen Vorschriften dürfen beim Umgang mit Leichen die Würde des Verstorbenen und das «sittliche Empfinden der Allgemeinheit» nicht verletzt werden. Dem werde die geplante Ausstellung aber nicht gerecht, befand das Gericht (Az.: M 10 S 03.545).
Die Leichenschau umfasst etwa 200 menschliche Dauerpräparate, so genannte Plastinationen. Dabei werden Körperwasser und Körperfette entfernt und gegen Kunststoffe ausgetauscht.