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Salzgitter Ausbauprojekt für grüner Strom: Industrieleitung kommt

Zur Einhaltung von Klimazielen sind Umstellungen in energieintensiven Bereichen wie der Stahlproduktion wichtige Faktoren. Mit einer neuen Industrieleitung in Niedersachsen kommt der Wechsel voran.

Von dpa 04.03.2024, 14:12

Salzgitter - Auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Stahlproduktion in Salzgitter ist eine weitere Hürde genommen. Der Bau der rund zehn Kilometer langen Industrieleitung zum Transport von grünem Strom kann beginnen, wie der Übertragungsnetzbetreiber Tennet am Montag mitteilte. Der Planfeststellungsbeschluss für die Höchstspannungsleitung von der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr liege vor. Ab 2026 soll darüber große Mengen grünen Stroms nach Salzgitter fließen.

„Die Transformation der Stahlindustrie ist ein wesentlicher Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität“, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Der Stahlkonzern Salzgitter will Koks und Kohle in seiner Produktion durch grünen Strom und Wasserstoff ersetzen und so den CO2-Ausstoß schrittweise um bis zu 95 Prozent reduzieren. „Passend zum Hochlauf der neuen Produktionsroute wird die Industrieleitung Salzgitter die erforderlichen Übertragungskapazitäten für erneuerbaren Strom bereitstellen“, sagte Konzernvorstand Gunnar Groebler.

Das Unternehmen hatte zuletzt oft das enorme Einsparpotenzial betont. Allein die Salzgitter AG stößt nach eigenen Angaben pro Jahr acht Millionen Tonnen CO2 aus. Das entspreche einem Prozent der gesamten CO2-Emissionen Deutschlands. Die Industrieleitung sei ein wichtiges Element für die Zukunftsfähigkeit des Stahlstandortes Salzgitter, sagte Konzernchef Groebler. Tennet ist gesetzlich damit beauftragt, das Höchstspannungsnetz im Raum Salzgitter auszubauen, um den zukünftigen Mehrbedarf an Strom zu decken.

Im Februar hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine Förderzusage für den Umbau des Bremer Stahlwerks verkündet. Der Bund unterstütze auch dort die Umstellung auf klimaneutral produzierten Stahl an den Standorten von ArcelorMittal in Bremen und Eisenhüttenstadt. Zuvor hatte die EU-Kommission schon Genehmigungen für die Stahlhersteller Salzgitter AG, Thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg und Stahl-Holding-Saar im Saarland erteilt.