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Kirche Auch in Thüringen Trauerfeiern für Tote ohne Angehörige

Von dpa 28.10.2023, 08:42
Ein Steinkreuz liegt auf einem Grab auf dem Stadtgottesacker.
Ein Steinkreuz liegt auf einem Grab auf dem Stadtgottesacker. Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv

Erfurt/Suhl/Leinfelde - Trauerfeiern für Tote ohne Angehörige werden auch in Thüringen zunehmend ein Thema. „Jeder Mensch hat das Recht, betrauert zu werden“, sagt Pfarrer Bertram Wolf von der Pfarrei St. Elisabeth in Gera. Das gemeinsame Gedenken sei sowohl ein würdiger Abschied für die Verstorbenen als auch eine wichtige Auseinandersetzung mit dem Tod für die Lebenden.

Seit 2017 werden in Suhl und seit diesem Jahr in Gera größere Trauerfeiern für Verstorbene ohne Angehörige ausgerichtet. In beiden Fällen arbeiteten Stadtverwaltung und die Kirchen zusammen. Die Feiern fänden unabhängig von Glaubenszugehörigkeit statt, hieß es. In Leinefelde wird Pfarrer Gregor Arndt zufolge für alleinstehende Verstorbene schon seit zehn Jahren eine eigene kleine - ebenfalls überreligiöse - Trauerfeier veranstaltet.

In Erfurt, Gotha und Eisenach bietet die katholische Kirche Menschen die Möglichkeit, schon zu Lebzeiten Vorkehrungen für ein Requiem, also eine Totenmesse, und ihre Grablegung auf dem Friedhof zu treffen, erklärt ein Sprecher des Bistums Erfurt. Auch manche alleinstehende, weltlich orientierte Menschen träfen zu Lebzeiten Vorsorge für den Tod, so Gerd Rothaug vom Thüringer Bestatterverband.