Astronomie Astronomie: Sonne, Mond und Sterne im Jahr 2007

Hamburg/dpa. - Das herausragende Himmelsereignis im Jahr 2007 wird eine totale Mondfinsternis. Sie wird in der Nacht vom 3. auf 4.März von ganz Europa aus zu verfolgen sein - klare Sichtvorausgesetzt. Dann wandert der Vollmond durch den Kernschatten derErde. Das Spektakel beginnt mit dem Eintritt des Mondes um 22.30 Uhrund dauert bis 2.12 Uhr. Da die Finsternis in der Nacht von Samstagauf Sonntag stattfindet, können Nachtschwärmer am folgenden Morgenausschlafen. Die beiden partiellen Sonnenfinsternisse vom 19. Märzund 11. September sind - ebenso wie die totale Mondfinsternis vom 28.August - von Mitteleuropa aus hingegen nicht zu sehen.
Wenn an Silvester um Mitternacht die Korken knallen, ist das Jahr2007 aus Sicht der Astronomen bereits fünfeinhalb Stunden alt: Derastronomische Jahresbeginn fällt auf 18.30 Uhr. Zu diesem Zeitpunktpassiert die Sonne jenen Punkt ihrer Jahresbahn, der 280 Grad östlichdes Frühlingspunktes liegt. Das ist der Beginn des so genantenBesselschen Jahres. Diese Festlegung wurde durch den Direktor derKönigsberger Sternwarte, Friedrich Wilhelm Bessel, bereits in derersten Hälfte des 19. Jahrhunderts getroffen. Nach demGregorianischen Kalender ist das Jahr 2007 ein so genanntesGemeinjahr mit 365 Tagen. Erst das folgende Jahr 2008 wird alsSchaltjahr 366 Tage haben.
Bereits am 3. Januar eilt die Erde durch ihren sonnennächstenBahnpunkt, wobei sie nur gut 147 Millionen Kilometer von der Sonneentfernt ist. Diese Strecke überbrückt das Sonnenlicht in achtMinuten und zehn Sekunden. In der Nacht vom 6. auf 7. Juli erreichtdie Erde mit 152 Millionen Kilometer ihre größte Entfernung vomglühenden Zentralgestirn. Das Sonnenlicht ist dann siebzehn Sekundenlänger zur Erde unterwegs.
Der astronomische Frühling beginnt - völlig unabhängig von derWitterung - am 21. März um 1.07 Uhr. An diesem Tag tritt die Tag-und-Nacht-Gleiche des Frühlings ein. Den Gipfel ihrer Jahresbahn erklimmtdie Sonne dann am 21. Juni um 20.06 Uhr Sommerzeit. Dieser Zeitpunktmarkiert den Sommerbeginn auf der Nordhalbkugel der Erde.
Am 23. September folgt die Tag-und-Nacht-Gleiche des Herbstes: Um11.51 Uhr Sommerzeit wechselt die Sonne von der Nord- auf dieSüdhalbkugel des Himmelsgewölbes. Nach dem 23. September werden dieNächte wieder länger als die Tage. Ihren Jahrestiefststand erreichtdie Sonne schließlich am 22. Dezember um 7.08 Uhr im SternbildSchütze. Dann hält der astronomische Winter Einzug.
Schon zu Jahresbeginn dominiert der Ringplanet Saturn denNachthimmel. Der in einem fahlen, gelblichen Licht leuchtende Saturnist im Sternbild Löwe nahe dem Löwenhauptstern Regulus leicht zuerkennen. Am 10. Februar steht Saturn in Opposition zur Sonne. BisAnfang Juli kann der Ringplanet am Abendhimmel gesehen werden. Dannwechselt er auf den Taghimmel. Im Oktober erscheint der Ringplanetwieder am Morgenhimmel. Einer alten chronologischen Tradition nachgilt Saturn als Regent des Jahres 2007.
Unser innerer Nachbarplanet Venus eröffnet den Jahresreigen alsAbendstern. Insbesondere in den Monaten März bis Juli 2007 strahltVenus als auffällig helles Gestirn am Westhimmel bald nachSonnenuntergang. In der ersten Julihälfte leuchtet Venus in größtemGlanz. Dann zieht sie sich schnell vom Abendhimmel zurück und tauchtEnde August am Morgenhimmel tief am Osthorizont auf. Bis über dasJahresende hinaus bleibt Venus dann Morgenstern, wobei sie in derletzten Septemberwoche ihre maximale Helligkeit am Morgenhimmelerreicht.
Der Riesenplanet Jupiter kann zu Jahresbeginn am Morgenhimmelgesehen werden. Im Sommer ist der Riesenplanet die ganze Nachthindurch zu beobachten, wobei er sich im Gebiet der SternbilderSchlangenträger und Skorpion aufhält. Ende Oktober zieht sich Jupitervom Abendhimmel zurück und wird unbeobachtbar. SeineOppositionsstellung zur Sonne nimmt Jupiter am 6. Juni ein. NachVenus ist der weiß glänzende Jupiter der hellste Planet amnächtlichen Firmament.
Unser äußerer Nachtbarplanet, der rötlich-gelbe Mars, ist in derersten Jahreshälfte am Morgenhimmel vertreten. Im Spätherbst wirdMars allmählich zum Planeten der gesamten Nacht. Am Heiligen Abendendlich steht er im Sternbild der Zwillinge der Sonne genaugegenüber. In Oppositionsstellung erreicht er auch seine geringsteEntfernung von der Erde, die 88 Millionen Kilometer beträgt.
Mars ist somit um die Weihnachtszeit als helles, rötliches Gestirndie ganze Nacht über zu sehen. Um Mitternacht steht er hoch im Süden.Am Tag der Opposition, dem 24. Dezember, wandert der Vollmond ganzknapp an Mars vorbei - eine auffällige Konstellation. Für einige Ortewie Hamburg, Berlin, Leipzig und Wien bedeckt der Mond in denMorgenstunden kurzfristig den roten Planeten.