Weltkrebstag 2025 Ärzte fordern Warnungen vor Alkohol im Kampf gegen Krebs
Alkohol steigert das Krebsrisiko, mahnen Ärzte. Dennoch gebe es keine Warnhinweise wie im Fall von Zigaretten und Tabakprodukten. Die Ärztekammer Niedersachsen hat eine klare Forderung.
Hannover - Im Kampf gegen Krebs hat sich die Ärztekammer Niedersachsen für Warnhinweise gegen Alkohol ausgesprochen - vergleichbar mit denen für Zigaretten und Tabakprodukte. In Deutschland würden nicht alle Risiken gleichermaßen behandelt, warnte Ärztekammerpräsidentin Martina Wenker. „Alkohol steigert das Krebsrisiko erheblich und das mit jedem Tropfen.“ Jährlich träten über 500.000 Krebserkrankungen in Deutschland neu auf – ein erheblicher Teil davon sei vermeidbar.
Allerdings: „Auf die negativen Konsequenzen des Konsums muss genauso wie bei Tabakprodukten deutlich hingewiesen und die Alkoholwerbung beschränkt werden“, forderte die Kammerpräsidentin. „Jeder von uns kann sein persönliches Krebsrisiko entscheidend verringern. Um diese Entscheidung zum Wohle der eigenen Gesundheit treffen zu können, muss allerdings auch die Gefahr bekannt sein“, sagte sie. Bei Zigaretten und Tabakprodukten seien Warnhinweise gesetzlich vorgeschrieben und die Werbemöglichkeiten deutlich eingeschränkt.
Auch Früherkennung entscheidend
Um das persönliche Krebsrisiko zu verringern, sei auch Früherkennung entscheidend, urteilte die Ärztekammer. „Es war ein wichtiger Schritt, dass Frauen nun genauso wie Männer bereits ab 50 Jahren Darmkrebsvorsorge wahrnehmen können“, betonte Ärztekammer-Vizepräsidentin Marion Charlotte Renneberg. „Allerdings erleben wir in der Praxis auch zunehmend Darmkrebsfälle im jüngeren Alter. Daher sollte geprüft werden, inwieweit die Altersgrenze weiter abgesenkt werden kann“, mahnte sie.
Die Kammer kritisierte zudem, dass die Lungenkrebs-Früherkennung bei starken Raucherinnen und Rauchern noch eine Selbstzahler-Leistung sei. Vor der Kostenübernahme durch die Krankenkassen müsse der Gemeinsame Bundesausschuss noch die Früherkennungsrichtlinie anpassen. „Wir setzen darauf, dass dies demnächst geschieht und das Screening noch 2025 startet“, sagte Wenker.
Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung listet den Angaben zufolge eine Reihe von Maßnahmen auf, um das persönliche Krebsrisiko zu senken. Dazu zählt etwa der Verzicht auf Alkohol und Rauchen, zudem sollte zu viel Sonnenstrahlung vermieden werden. Aber auch ein gesundes Körpergewicht und regelmäßige Bewegung sowie gesunde Ernährung seien wichtig.