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Magdeburger Dom Arbeiten am gefährdeten Grabmal von Otto dem Großen beginnen

Rostende Metallklammern, Risse in den Platten - das Denkmal ist Experten zufolge in Gefahr. Sicherungsarbeiten sind nötig. Die Vorbereitungen dafür laufen nun mitten im Dom.

Von dpa 08.01.2025, 15:06
Das Grabmal von Otto dem Großen wird aktuell eingehaust.
Das Grabmal von Otto dem Großen wird aktuell eingehaust. Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Magdeburg - Im Magdeburger Dom ist das Grabmal von Otto dem Großen (912-973) für einige Zeit nicht zu sehen - für Konservierungsmaßnahmen wird darüber aktuell eine geschlossene Einhausung errichtet. Mit einer Fläche von 5,80 mal 9,30 Metern und einer Höhe von rund 3,7 Metern nehme die Hülle aus Holzwerkstoffplatten nahezu den gesamten Hohen Chor ein, teilten die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt mit. Domprediger Jörg Uhle-Wettler habe zuvor am Dreikönigstag einen biblischen Text gelesen, den der schon Kaiser gekannt habe, und ein Gebet gesprochen mit der Bitte um Vergebung, da die Ruhe gestört werde. 

Experten sehen das Otto-Grab gefährdet. Es weist verschiedene Schäden auf. Eisenklammern rosten, dehnen sich zunehmend aus und drohen, die marmorne Abdeckplatte und den Kalksteinkörper zu sprengen, wie es hieß. Die Deckplatte und der Sarkophagkasten wiesen bereits erhebliche Risse auf. Der Sarkophag sei als relativ fragil zu beschreiben. Im Inneren befindet sich ein Holzsarg mit Textilien und menschlichen Überresten. Er wurde zuletzt 1844 geöffnet. Mithilfe einer Kamera wurde jüngst entdeckt, dass auch der Holzsarg Schäden und Öffnungen aufweist.

Dokumentation der Schäden

Wie die Kulturstiftung und das Landesamt weiter mitteilten, sind zunächst detaillierte zeichnerische, fotografische und digitale Dokumentationen der von außen sichtbaren Schäden geplant. Zudem sollen verschiedene naturwissenschaftliche Analysen durchgeführt werden, etwa eine Riss- und Werkstoffprüfung und geophysikalische Untersuchungen. Weiterhin wollen Experten die Standfestigkeit und Stabilität des Sarkophags überprüfen. Das soll über nichtinvasive Methoden geschehen.

Otto I., auch Otto der Große genannt, war der erste Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und eine zentrale Figur der europäischen Geschichte. Otto wurde 962 in Rom zum Kaiser gekrönt. 968 gründete er das Erzbistum Magdeburg. 973 starb er im Memleben. Er wurde im Magdeburger Dom an der Seite seiner schon 946 verstorbenen Frau Editha beigesetzt.