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Grippezeit Apotheker: Spürbar weniger Bestellungen von Grippe-Impfstoff

Herbstzeit ist Grippezeit: Die Thüringer Arztpraxen sind für die Impfsaison gerüstet. Sie haben aber dieses Mal weniger Impfstoff geordert als im vergangenen Jahr.

Von dpa 05.10.2024, 04:00
Idealerweise sollte die Grippeschutzimpfung zwischen Ende Oktober und Anfang November erfolgen. (Archivbild)
Idealerweise sollte die Grippeschutzimpfung zwischen Ende Oktober und Anfang November erfolgen. (Archivbild) Robert Michael/dpa

Weimar - In Thüringen sind die Vorkehrungen für die bevorstehenden Grippeschutzimpfungen getroffen worden. „In den Arztpraxen ist genügend Impfstoff vorhanden, es gibt keinen Mangelzustand“, sagte der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbandes, Stefan Fink, der Deutschen Presse-Agentur. Im Vorfeld hätten Ärzte jedoch aufgrund der geringen Nachfrage in der vorangegangenen Saison spürbar weniger Impfstoff bestellt. 

Laut der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen (KVT) wurden im vergangenen Jahr in den Vertragsarztpraxen im Freistaat rund 394.400 Impfungen gegen Influenza verabreicht. Das entspreche sieben Prozent weniger als noch im Jahr 2022 (423.725). 

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gab es im Freistaat in der Grippe-Saison 2023/2024 rund 8.946 Influenza-Erkrankungen und Erregernachweise. 965 Patienten mussten aufgrund der Erkrankung stationär behandelt werden. Demnach seien in dem Zeitraum 57 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Influenza bekanntgeworden. In 52 Fällen war die Influenza auch die Todesursache. Die Zahlen geben aber nur einen Teil des Krankheitsgeschehens wieder. Wegen der meist eindeutigen klinischen Symptome verzichten Ärzte oft auf eine Labordiagnostik, die Fälle tauchen dann nicht immer in der Statistik auf. 

Risikogruppen besonders im Fokus

Da jedes Jahr andere Grippeviren auftreten, muss eine Impfung gegen Influenza immer erneuert werden. Die Impfstoffe werden jährlich an die aktuell vorkommenden Influenza-Stämme angepasst. Eine Grippe sei kein harmloser Atemwegsinfekt, hieß es von der KVT. Besonders bei Menschen über 60 Jahren oder jenen, die zu einer Risikogruppe gehörten, könne die Grippe einen schweren Verlauf nehmen. Schlimmstenfalls drohten Komplikationen wie bakterielle Lungenentzündungen.

Die Ständige Impfkommission rät vor allem älteren Menschen, chronisch Kranken und Schwangeren zur Grippeimpfung. Auch Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal sollten sich impfen lassen.

Die günstigste Zeit ist laut Fachleuten zwischen Oktober und November. Bis sich der Impfschutz aufbaut, dauert es bis zu zwei Wochen. Üblicherweise werden neun von zehn Impfungen im letzten Quartal eines Jahres durchgeführt.