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Apartheid in Südafrika Apartheid in Südafrika: Nelson Mandela: Ein Leben für die Aussöhnung

22.04.2004, 13:04
Der ehemalige südafrikanische Präsident Nelson Mandela. Sein Name ist weltweit zum Symbol geworden für den Kampf gegen die Apartheit und die Aussöhnung zwischen den Rassen. (Foto: dpa)
Der ehemalige südafrikanische Präsident Nelson Mandela. Sein Name ist weltweit zum Symbol geworden für den Kampf gegen die Apartheit und die Aussöhnung zwischen den Rassen. (Foto: dpa) PA/dpa

Johannesburg/dpa. - Nelson Mandelas Name ist weltweit zum Symbol geworden für den Kampf gegen die Apartheid und die Aussöhnung zwischen den Rassen. Auch zehn Jahre nach dem Ende der Rassentrennung und fünf Jahre nach seinem Abschied vom Präsidentenamt gilt sein Name international als Synonym für Südafrika. Daheim, wo der heute 85-Jährige liebvoll «Madiba» - Vater - genannt wird, ist er zu einer Art Übervater der Nation geworden.

Für seinen unermüdlichen Kampf gegen die Apartheid wurde er mit dem Friedensnobelpreis geehrt: 1993 wurde Mandela zusammen mit dem damaligen südafrikanischen Regierungschef Willem de Klerk für seinen großen Mut und Versöhnungswillen ausgezeichnet.

Mandela, der Südafrika in den ersten fünf Jahren nach dem Ende der Apartheid geführt hatte, wird in aller Welt für seine Bescheidenheit, sein Charisma und seinen direkten Zugang zu den Menschen und ihren Problemen bewundert. Aber auch für seine Fähigkeit, in historischen Augenblicken entschieden zu reagieren. «Ohne Mandela würde Südafrika jetzt nicht 10 Jahre Demokratie feiern», ist sich Professor Hussein Solomon vom Zentrum für Internationale Politik in Pretoria sicher.

Mandelas Widerstand gegen die Apartheid machte ihn für die herrschenden Weißen zum Staatsfeind Nummer eins. 1962 wurde er verhaftet und zwei Jahre später wegen Sabotage zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach seiner Freilassung 1990 nach 27 Jahren im Gefängnis spielte Mandela eine Schlüsselrolle bei den Verhandlungen für ein demokratisches Südafrika. Zunächst als erster schwarzer Präsident des Landes, dann als moralische Autorität mit internationalem Profil, hat er sein Land in die Weltgemeinschaft zurückgeführt.

Mandela scheute sich auch nicht, die Regierung seines Nachfolgers milde zur Ordnung zu rufen, wenn es um kontroverse Standpunkte bei Reizthemen wie der Aids-Epidemie oder der «stillen Diplomatie» gegenüber dem chaotischen Nachbarland Simbabwe ging. Auch im Ruhestand war er als Friedensvermittler - so im Kongo und in Burundi - tätig. Er machte sich zum Sprachrohr der Ärmsten der Armen. Heute gilt vor allem Kindern und Aids-Kranken seine Sorge.

Als Nelson Rolihlahla («Der Schwierige») wurde er am 18. Juli 1918 im Südwesten des Landes geboren. Er studierte Jura und eröffnete 1952 das erste schwarze Anwaltsbüro in Johannesburg. Er ist nach seiner Scheidung von Winnie Mandela in zweiter Ehe mit Graca Machel, der Witwe des früheren Präsidenten von Mosambik verheiratet.