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Oscar-Preisträger Anthony Hopkins: Deutlich sprechen, statt sexy zu flüstern

Mit 86 Jahren steht Anthony Hopkins weiter vor der Kamera. In Roland Emmerichs neuer Gladiatoren-Serie spielt er jetzt einen römischen Kaiser. Für junge Schauspieler hat er einen besonderen Tipp.

Von dpa 16.07.2024, 13:14
Anthony Hopkins tritt für Roland Emmerichs Gladiatoren-Serie als römischer Kaiser vor die Kamera
Anthony Hopkins tritt für Roland Emmerichs Gladiatoren-Serie als römischer Kaiser vor die Kamera Jae C. Hong/Invision/AP/dpa

Los Angeles/Rom - Der zweifache Oscar-Preisträger Anthony Hopkins („Das Schweigen der Lämmer“, „The Father“) hat mit 86 Jahren weiter viel Spaß vor der Kamera. „Ich tue das nun seit über 60 Jahren und habe dabei gelernt, nicht viel Wind darum zu machen. Ich liebe es, sie zahlen mir Geld und sie laden mich in verschiedene Länder ein“, sagt der britische Hollywood-Star mit verschmitztem Lächeln im dpa-Interview. Bei den Dreharbeiten würde er die Dinge "sehr einfach" halten: Lerne deinen Text, sodass du bestens vorbereitet bist. Dann könne man besser improvisieren, erzählt Hopkins. 

Jungen Schauspielern würde er den einen Rat geben, laut und deutlich zu sprechen. „Schauspieler flüstern gerne und denken, dass sie sich sexy anhören, aber das ist langweilig“, sagt Hopkins und verfällt demonstrativ in ein unverständliches Murmeln. „Angeblich sexy, wie Marlon Brando“, setzt er augenzwinkernd hinzu. 

In der neuen Historien-Serie „Those About To Die“ (Start: 19. Juli bei Prime Video) über Gladiatorenkämpfe, Politik und Korruption im alten Rom, spielt er unter der Regie von Roland Emmerich (68, „Independence Day“) den römischen Kaisers Vespasian. Mit weißer Toga und goldenem Lorbeerkranz tritt er als Machthaber imposant auf. 

Das politische Chaos im antiken Rom ist Stoff für bildgewaltige Unterhaltung. Hopkins sieht darin auch Parallelen zur gegenwärtigen Politik. „Es ist ein Chaos, war es immer schon, das ist nichts Neues, Menschen sind korrupt“, hadert der Schauspieler. „Wir machen andere Leute nieder, wir unterdrücken ihre politischen Ansichten. Das ist die Tragödie des menschlichen Lebens und der Menschheitsgeschichte.“

Als Kaiser Vespasian spielt Hopkins einen Mann am Ende seines Lebens, der über sein Vermächtnis für die Welt sinniert. Solche Gedanken liegen dem Star nach eigenem Bekunden fern. „Ich freue mich einfach nur, mit 86 noch zu leben“, wehrt Hopkins schmunzelnd ab. „Jeden Tag wache ich auf, gut, noch ein Tag.“