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Bildung „Angriff auf Gemeinschaftsschulen“ - Kritik an Schulordnung

Thüringens Bildungsminister Christian Tischner (CDU) will die Schulordnung ändern. Ein Entwurf dazu stößt bei Eltern auf Kritik. Auch die Grünen sehen Konzepte der Gemeinschaftsschulen gefährdet.

Von dpa 16.03.2025, 14:52
In Thüringen sollen bis Klasse acht wieder Kopfnoten eingeführt werden. (Symbolbild)
In Thüringen sollen bis Klasse acht wieder Kopfnoten eingeführt werden. (Symbolbild) Robert Michael/dpa

Erfurt - Die Landeselternvertretung kritisiert einen Entwurf zur Schulordnung und sieht die Konzepte der Gemeinschaftsschulen in Gefahr. „Bei einer Umsetzung des Verordnungsentwurfs sehen wir den versprochenen Schulfrieden gefährdet“, teilte die Landeselternvertretung mit. 

Es gebe Verständnis für die Pläne, Sitzenbleiben an Gymnasien und Regelschulen wieder ab Klasse 6 zu ermöglichen. „Der Vorstoß, auch den Gemeinschaftsschulen eine solche Versetzungsentscheidung aufzuzwingen, stößt jedoch weithin auf Unverständnis“, heißt es in einer Mitteilung der LEV. 

Jahrgangsübergreifende Inhalte

Grund seien die Konzepte der Gemeinschaftsschulen, die oft jahrgangsübergreifend sind. „Der Minister hat uns mehrfach einen Schulfrieden versprochen. Der jetzige Verordnungsentwurf ist jedoch ein Angriff auf die Existenz der Thüringer Gemeinschaftsschulen“, so die LEV.

Auch die Thüringer Grünen kritisierten die Pläne zur Änderung der Schulordnung. „Es ist keine 100 Tage her, dass die Brombeer-Regierung einen Schulfrieden angekündigt hat - jetzt ruft die Landesregierung offenbar klammheimlich den Krieg gegen die Thüringer Gemeinschaftsschulen aus“, sagte Grünen-Landessprecherin Ann-Sophie Bohm. 

Sie warnte davor, in die Bildungspolitik der 1970er Jahre zurückzukehren. „Die neuen Regelungen zu Sitzenbleiben, zu verpflichtender Notengebung und zur Einführung von Kopfnoten in der Grundschule sind rückwärtsgewandte Bildungspolitik und lösen keine der Probleme im Bildungswesen.“

Eltern sehen Kopfnoten kritisch

Auch die Landeselternvertretung kritisierte die geplante Wiedereinführung von Kopfnoten bis Klasse acht. „Zum einen fehlen klare Bewertungsmaßstäbe, zum
anderen wird keiner Schülerin und keinem Schüler geholfen, wenn Verhalten lediglich negativ bewertet wird“, heißt es von der LEV.

Die Grünen forderten die Landesregierung auf, den Entwurf für eine neue Schulordnung zurückzuziehen.