Straßenfest Andere Umzugsstrecke bei Karneval der Kulturen
Trommelklänge, bunte Kostüme: Der Karneval der Kulturen sieht sich gerade jetzt als Zeichen für Demokratie und Toleranz. In diesem Jahr ist eine Neuerung geplant.
![Das Straßenfest Karneval der Kulturen in Berlin verlegt seinen Umzug nach Friedrichshain (Archivbild).](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/13/436bdb2e-f2c0-4105-807e-a27a474c1d25.jpeg?w=1024&auto=format)
Berlin - Der Karneval der Kulturen will in diesem Jahr umziehen - teilweise. Das Straßenfest vom 6. bis 9. Juni solle weiter in Kreuzberg bleiben, teilten die Veranstalter mit. Aber es sei eine Neuerung für den Umzug am 8. Juni geplant: Er soll in diesem Jahr von der Gneisenaustraße auf die Frankfurter Allee in Friedrichshain umziehen. Der Grund: eine Großbaustelle in der Gneisenaustraße. „Der Karneval ist gezwungen, einen anderen Umzugsort zu finden“, sagte eine Sprecherin.
Die Veranstalter sehen aber auch neue Perspektiven: „Es ist uns ein Anliegen, diesen Kiez mit auf unsere Reise zu nehmen und neue Partnerschaften zu knüpfen“, sagte Anna-Maria Seifert, Co-Leiterin des Karnevals der Kulturen. Co-Leiterin Aissatou Binger, sagte, gerade jetzt angesichts von gesellschaftlicher Spaltung „ist es umso wichtiger, gemeinsam ein Zeichen zu setzen, für das unsere Stadt steht“.
Im vergangenen Jahr feierten rund 1,1 Millionen das Fest, das sich mit knallbunten Kostümen und ausgelassenem Tanzen präsentiert. In dem Momentum gesellschaftlicher Spaltung sei es umso wichtiger, gemeinsam ein Zeichen zu setzen, für das die Stadt stehe
Der Karneval der Kulturen sieht sich als Bekenntnis zu Demokratie, Toleranz und Vielfalt. Die jüngsten politischen Entwicklungen hätten viele der mehr als 4.500 Akteurinnen und Akteure alarmiert, teilten die Veranstalter mit. „Migrationspolitik darf nicht genutzt werden, um zu spalten.“ Der Karneval der Kulturen sei als Antwort auf die rassistischen Brandanschläge der 1990er Jahre entstanden. Er will sich einer Kundgebung des Bundesjugendrings am Sonntag in Berlin unter dem Motto „Mutig. Menschlich. Miteinander“ anschließen.