Amoklauf in Erfurt Amoklauf in Erfurt: Spuren des Schulmassakers werden getilgt

Erfurt/dpa. - Lehrer, Schüler und Eltern hatten nach der Schreckenstat am 26.April darauf bestanden, dass das Gebäude nicht als Gedenkstätte,sondern wieder als Schule genutzt wird. Die Arbeiten sollenvoraussichtlich Anfang September 2003 abgeschlossen sein. Der Ex-Schüler hatte in dem Gymnasium 16 Menschen erschossen und sich danachumgebracht. Noch immer stehen Blumen am Hauptportal, um an die Opferzu erinnern.
Die rund 700 Gutenberg-Gymnasiasten, von denen einigetraumatisiert sind und weiter von Psychologen betreut werden, lernenin einer Ersatzschule. Wie wichtig ihnen die Rückkehr in das alteGebäude sei, verdeutliche ein großformatiges Foto desGutenberg-Gymnasiums, das an der Turnhalle der Ersatzschuleaufgehängt wurde, sagte ein Mitarbeiter des Erfurter Bauamts.
Für die Umgestaltung der Innenräume, die durch eine veränderteLichtgestaltung ihren Schrecken verlieren sollen, sowie desAußenbereiches wurden europaweit zwei Architektenwettbewerbeausgeschrieben. Nach Angaben von Jäger liegen bisher 174 Bewerbungenvor. Auch Ideen von Schülern, Lehrern und Psychologen sollen in dieUmgestaltung einfließen, die mit der Sanierung von Fassade und Dachbegann. Wie an das Massaker erinnert werden soll, ist derzeit nochoffen. Neben einer Gedenktafel ist auch ein Kunstwerk im Gespräch.
Die Bluttat hatte in ganz Deutschland Entsetzen ausgelöst undeine Diskussion über die Ursachen von Gewalt bei Jugendlichenentfacht. In Thüringen wird derzeit eine Novelle des Schulgesetzesberaten.