Basketball Alba im Wechselbad der Gefühle: „Zählt jeder Sieg“
Während Alba in der Bundesliga oben mitmischt, sind die Berliner in der Euroleague nur Schlusslicht. Zuletzt gab es einen leichten Aufwärtstrend, aber die neue Woche wird hart.
Berlin - Die Basketballer von Alba Berlin leben in dieser Saison in zwei Welten. Während es in der Euroleague viele Niederlagen hagelt, feierten die Hauptstädter in der Bundesliga (BBL) am Samstagabend gegen die Tigers Tübingen den höchsten Saisonerfolg. „Für uns zählt gerade jeder Sieg. Wir sind auf einem richtigen Weg und wollen am Ende unter den Ersten zwei oder drei stehen“, sagte Spielmacher Martin Hermannsson nach dem 112:69.
In der BBL sind die Berliner mit nur zwei Minuspunkten mehr hinter dem Spitzenduo FC Bayern München und Niners Chemnitz noch voll im Meisterschaftsrennen. „Da ist es mehr der Fokus und die Energie, die stimmen müssen“, sagte Kapitän Johannes Thiemann. Das gelang dort zuletzt besser. Allerdings hatte Alba in den letzten zwei Wochen auch mehr Zeit zur Erholung. Und damit auch mehr Energie.
Und das wird sich in der nächsten Woche wieder ändern. Denn die hat es in sich. Am Dienstag kommt Euroleague-Tabellenführer Real Madrid (20.00 Uhr/Magentasport), am Donnerstag geht es bei Anadolu Efes Istanbul (18.30 Uhr/Magentasport) weiter, am Sonntag folgt das BBL-Spitzenspiel in Chemnitz (17.00 Uhr/Dyn, WELT). „Das wird schon hart“, sagte Thiemann. Vor allem der Termin des Duells in Sachsen bereitet dem Weltmeister Sorgen. „Ungünstiger Zeitpunkt auf jeden Fall“.
Und somit dürfte Hermannsson wohl der Einzige in der Mannschaft sein, der sich darüber freut, dass es quasi zur Erholung wieder auf Reisen geht. Der 29-jährige Isländer war unter der Woche zum zweiten Mal Papa geworden. „Ich sehne mich schon nach einem Hotel, um schlafen zu können“, berichtete er schmunzelnd.
Sportlich dürfte es in der Euroleague aber erneut wenig zu holen geben. In der Königsklasse sind die Berliner abgeschlagen Tabellenletzter. Somit sind die letzten fünf Spiele sportlich quasi bedeutungslos. Ein Playoff-Platz war nie in Sichtweite. Zumindest würden sie gerne noch den letzten Platz abgeben. „Natürlich kann das ein kleines Ziel sein, aber das wird ja jetzt auch schon schwer. Da müssen wir schon unser bestes Spiel spielen, um Chancen zu haben“, sagte Thiemann. Die Berliner liegen zwei Siege hinter dem Vorletzten Villeurbanne.
Und trotz allen Frustes will Alba diese Spiele nicht missen. „Wir wollen gegen diese Teams spielen, auch wenn wir jetzt viel verlieren“, sagte Flügelspieler Malte Delow. Der 22-Jährige setzt dabei auf den Lerneffekt. „Der Weg daraus ist nur, weiter gegen diese Teams zu spielen. Das hilft uns am Ende auch in der BBL“, sagte er.