Basketball-Bundesliga Alba Berlin setzt auf Entwicklung statt auf große Stars
Alba Berlin startet mit vielen Fragezeichen in die neue Saison. Zwei Leistungsträger gingen, erhoffte Transfers scheiterten. Zudem ist der finanzielle Spielraum begrenzt.
Berlin - Basketball-Bundesligist Alba Berlin startet ohne klare Zielsetzung in die neue Saison. „Wir wollen so weit wie möglich kommen. Die Entwicklung in der Saison wird uns zeigen, was am Ende möglich ist. Aber wir haben immer noch Ambitionen und wollen um Titel mitspielen“, sagte Sportdirektor Himar Ojeda. Die Berliner starten am Sonntag bei den Veolia Towers Hamburg (18.00 Uhr/Dyn) in die neue Saison.
Vergangene Spielzeit erreichte Alba in der Bundesliga noch das Finale. „Und danach sah es zu Beginn der Saison nicht aus“, sagte der Sportdirektor. Aufgrund des Verlustes wichtiger Spieler ist das im neuen Jahr aber nicht selbstverständlich. Manager Marco Baldi sieht sein Team deshalb mehr in der Außenseiterrolle. „Mir gefällt es, dass wir jetzt nicht so hoch eingestuft werden, wie in den letzten Jahren“, sagte er.
Zukunft in Euroleague sicher
Und auch in der Euroleague bleibt Alba Außenseiter. Im letzten Jahr wurden die Berliner dort mit nur fünf Siegen abgeschlagener Tabellenletzter. Da die Konkurrenz weiter fleißig aufrüstet, ist Alba hier finanziell „solides Schlusslicht“, wie Baldi betonte. Gleichzeitig kritisierte er auch die Konkurrenz. „Manche Klubs können damit leben, zehn bis 15 Prozent zu verlieren, das können wir nicht“, sagte er.
Die Zukunft in der europäischen Königsklasse sieht Alba aber nicht in Gefahr. „Wir bekommen von allen Seiten das Signal, dass Berlin als Standort sehr attraktiv ist“, sagte Präsident Axel Schweitzer. Und er ergänzte: „Die europäische Zukunft wird nicht daran liegen, ob wir drei, fünf oder acht Spiele gewinnen.“
Zwei Leistungsträger weg
Alba setzt lieber auf Kontinuität. Statt großer Stars gibt es ein junges entwicklungsfähiges Team. „Wir haben viel Talent im Team, mit viel Potenzial. Und wir haben einige Spieler, die den nächsten Schritt machen können“, sagte Ojeda. Zumal mit Weltmeister Johannes Thiemann und Ex-NBA-Spieler Sterling Brown zwei Leistungsträger den Verein verließen. Kurzfristiger Erfolg hat deshalb keine Prämisse. „Wir wollen den langen Atem haben und nicht nur den Pokal in den Himmel recken“, sagte Baldi.
Mit dem Guard Will McDowell-White und Center Trevion Williams kamen zudem nur zwei Neuzugänge – ohne Euroleague-Erfahrung. Sportdirektor Ojeda hätte gerne noch andere Spieler verpflichtet. Doch sie waren nicht realisierbar. Auch ein Weltmeister wie Johannes Voigtmann wechselte lieber zum Dauerrivalen FC Bayern München.
Finanziell hinkt Alba den Bayern weiter deutlich hinterher. „Sie sind mehr als das Doppelte als der Nächste weg“, sagte Baldi. Die hohen Hallenkosten belasten zudem das Budget der Hauptstädter. „Wir verfolgen alle Optionen. Wir müssen schauen, dass wir die nächsten drei bis fünf Jahre klarkommen. Da können wir nicht auf einen Neubau warten“, sagte der Manager weiter.