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Migrationsdebatte Aktivisten steigen auf Balkon von CDU-Kreisverband Hannover

Die Migrationsdebatte erregt die Gemüter: In Hannover klettern Aktivisten auf den Balkon der Geschäftsstelle des CDU-Kreisverbands und hängen Transparente auf.

Von dpa 31.01.2025, 15:28
Auf dem Balkon wurden Transparente angebracht mit den Aufschriften „Knast statt Hilfe, Knüppel statt Schutz - ihr seid das Problem, nicht der "Flüchtlingsfluss"“ und „Friedrich von Hindenburg“.
Auf dem Balkon wurden Transparente angebracht mit den Aufschriften „Knast statt Hilfe, Knüppel statt Schutz - ihr seid das Problem, nicht der "Flüchtlingsfluss"“ und „Friedrich von Hindenburg“. Frm/dpa

Hannover - Im Streit um die Migrationspolitik und den Umgang mit der AfD sind Aktivisten auf den Balkon der Geschäftsstelle des CDU-Kreisverbands Hannover geklettert. Acht Menschen seien mit einer Leiter auf den Balkon geklettert und hätten dort Plakate aufgehängt und Begalos gezündet, sagte eine Polizeisprecherin. Rund 20 weitere Personen versammelten sich vor dem Gebäude. Die CDU habe einen Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs gestellt.

Die Polizei rückte nach eigenen Angaben zu einem Großeinsatz an und holte die Aktivisten schließlich vom Balkon. „Sie zeigten sich friedlich, aber nicht kooperativ“, so die Polizeisprecherin. Der Einsatz dauerte rund anderthalb Stunden.

Die Aktivisten hängten nach eigenen Angaben Transparente am Balkon auf, etwa mit der Aufschrift „Knast statt Hilfe, Knüppel statt Schutz - ihr seid das Problem, nicht der "Flüchtlingsfluss"“. Damit wollte die Aktivistengruppe die Aufmerksamkeit auf den CDU-Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik lenken, der am Mittwoch mit Hilfe der AfD im Bundestag durchgesetzt wurde.

Der Antrag hatte allerdings nur Appellcharakter. Die Empörung über das Vorgehen ist dennoch groß. Zehntausende Menschen gingen deshalb auf die Straße – unter anderem in Berlin, Freiburg, Hannover und München. 

Die Aktivisten beklagten, dass die CDU mit Faschisten zusammenarbeite: „Die Brandmauer ist eingerissen.“ Ziel sei, eine solidarische Perspektive gegen „diese Menschenfeindlichkeit“ zu setzen: „Statt der CDU könnte in diesem Haus Wohnraum für Geflüchtete sein.“