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Parteiinterner Zwist AfD-Landesverband will Höcke-Kritiker Stöber loswerden

Ausgerechnet vor der Landtagswahl in Thüringen hielt sich der AfD-Bundestagsabgeordnete Klaus Stöber nicht mit Kritik am Landesvorstand zurück. Nun soll er aus der Partei ausgeschlossen werden.

Von dpa 28.10.2024, 15:13
Stöber hatte öffentlich Kritik am Thüringer Parteichef und damaligen Spitzenkandidat für die Wahl Björn Höcke geübt. (Archivbild)
Stöber hatte öffentlich Kritik am Thüringer Parteichef und damaligen Spitzenkandidat für die Wahl Björn Höcke geübt. (Archivbild) Bodo Schackow/dpa

Erfurt - Die Thüringer AfD will den Bundestagsabgeordneten Klaus Stöber nach dessen kritischen Kommentaren im Landtagswahlkampf aus der Partei ausschließen. Es sei ein Ausschlussverfahren gegen den Westthüringer Stöber eingeleitet worden, sagte der Co-Landesvorsitzende Stefan Möller auf Anfrage. Zuvor hatte die „Welt“ berichtet. 

Möller begründete die Entscheidung mit den Äußerungen Stöbers vor der Landtagswahl in Thüringen. Die Kommentare seien einer Wahlkampf-Sabotage gleichgekommen, so Möller. Stöber hatte unter anderem öffentlich Kritik am Thüringer Parteichef und damaligen Spitzenkandidat für die Wahl Björn Höcke geübt. „Für die Übernahme von Regierungsverantwortung sehen ihn viele in der AfD als Hindernis“, hatte Stöber im Juli der „Welt am Sonntag“ gesagt und Höcke einen Hang zum Egozentrismus unterstellt.

Stöber kündigt Widerstand an

Stöber selbst sagte auf Anfrage, dass ihm zum Ausschlussverfahren noch kein Schriftstück vorliege. Allerdings sei er bereits bei einer Veranstaltung vergangene Woche in Eisenach mit den Rauswurfplänen gegen ihn konfrontiert worden. Rückblickend räumte er ein, dass der Zeitpunkt seiner Kritik „nicht unbedingt glücklich gewählt“ gewesen sei. „Aber inhaltlich ist da nichts zurückzunehmen“, so Stöber weiter. Er kündigte an, sich gegen den Ausschluss wehren und notfalls bis zum Bundesschiedsgericht der AfD zu gehen.

Der Verfassungsschutz stuft die AfD in Thüringen als erwiesen rechtsextremistisch ein. Bei der Landtagswahl am 1. September wurde sie mit rund 33 Prozent stärkste Kraft.