Wahlen AfD gewinnt Bundestagswahl in Sachsen
Die AfD hat die Bundestagswahl in Sachsen klar gewonnen – mit großem Abstand zur CDU. Auch bei den Erststimmen liegt die Partei vorne.

Kamenz - Die AfD hat die Bundestagswahl in Sachsen deutlich gewonnen. Die vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Partei kommt nach Auszählung aller Wahlbezirke auf 37,3 Prozent, wie aus Daten des Landeswahlleiters hervorgeht.
Die CDU liegt mit 19,7 Prozent weit dahinter. Es folgen mit deutlichem Abstand Linke (11,3 Prozent) knapp vor BSW (9,0 Prozent) und SPD (8,5 Prozent). Die Grünen erhielten 6,5 Prozent der Stimmen, die FDP 3,2 Prozent.
Erststimmen: 15 Wahlkreise gehen an AfD
In 15 der 16 sächsischen Wahlkreise setzte sich die AfD bei den Erststimmen durch. In einem der beiden Leipziger Wahlkreise holte der Kandidat der Linken die meisten Stimmen. Wegen der Wahlrechtsreform, die nun zum ersten Mal greift, ziehen jedoch nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Direktkandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt.
Bereits die beiden vorangegangenen Bundestagswahlen hatte die AfD im Freistaat als stärkste Kraft für sich entscheiden können. Bei der Landtagswahl im vergangenen September lag die Partei hingegen knapp hinter der CDU. Bundesweit zeichnete sich nach Hochrechnungen Platz zwei für die AfD ab.
Urban: „Riesenschritt nach vorn“
Sachsens AfD-Chef Jörg Urban zeigte sich am frühen Abend mit dem Ergebnis seiner Partei zufrieden. „Das ist ein Riesenschritt nach vorn für uns“, sagte er im „MDR-Sachsenspiegel“.
Perspektivisch betrachtet Urban die Union als Koalitionspartner. Momentan blinke die CDU zwar „rechts“, mache aber „Linkspolitik“ mit Rot und Grün, sagte Urban. Man müsse die CDU jagen, damit sie wieder eine konservative Partei werde. „Und dann ist die Hand ausgestreckt.“ Die Union schließt dagegen eine Zusammenarbeit mit der AfD konsequent aus.