Germanwings-Absturz Abschlussbericht zur Germanwings-Katastrophe: Lubitz litt unter Psychose

Paris - Der Germanwings-Copilot Andreas L. (27) sollte nach dem Willen eines Arztes in einem psychiatrischen Krankenhaus behandelt werden. Der Mediziner habe am 10. März - also zwei Wochen vor dem Airbus-Absturz - eine mögliche Psychose diagnostiziert und eine Einweisung empfohlen. Das geht aus dem Abschlussbericht der französischen Untersuchungsbehörde BEA hervor, der am Sonntag in Paris vorgelegt wurde.
BAE empfiehlt klare Regeln für Schweigepflicht bei Gefährdung
Die französische Untersuchungsbehörde BEA hat als Konsequenz aus dem Germanwings-Absturz international klare Regeln gefordert, wenn die Gesundheit eines Patienten die öffentliche Sicherheit gefährdet. Damit sollten Gesundheitsdienstleister aufgefordert werden, die entsprechenden Behörden zu informieren, heißt es im Abschlussbericht. Bisher sei die ärztliche Schweigepflicht von Land zu Land unterschiedlich geregelt.
Darüber hinaus forderte die BAE routinemäßige Untersuchungen bei Ausfällen von Piloten. Dies solle „auch im Hinblick auf psychiatrische und psychologische Probleme„ erfolgen. Eine entsprechende Empfehlung sei an die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) und an die EU-Mitgliedsstaaten gegangen.
L. hatte vor dem Unglücksflug 4U9525 nicht über seine Krankschreibung informiert. Nach Überzeugung der Ermittler hat der Copilot den Airbus A320 am 24. März 2015 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf absichtlich zum Absturz gebracht. Alle 150 Menschen an Bord starben in den französischen Alpen. (pan mit dpa)