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Kleingartentag Ab ins Grüne: Kleingärten werden bei Jüngeren beliebter

Ein Balkon ist gut - ein Garten noch besser. Der Bundesverband der Gartenfreunde spricht von „aktiver Erholung“ in Kleingärten und zählt mehr junge und internationale Nutzer.

Von dpa 12.04.2025, 02:00
Etwa 2.800 Parzellen werden derzeit von Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bewirtschaftet. (Archivbild)
Etwa 2.800 Parzellen werden derzeit von Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bewirtschaftet. (Archivbild) Patrick Pleul/dpa

Magdeburg - Grüner Daumen gefragt - und das generationsübergreifend: Zum Kleingartentag Sachsen-Anhalt zeigt sich, dass viele Menschen im Land gerne im Kleingarten entspannen. Wie der Landesverband der Gartenfreunde mitteilte, waren im Februar 2025 dort knapp 80.000 Menschen organisiert. Sachsen-Anhalt sei bundesweit nach Sachsen der zweitgrößte Landesverband. 

Die größte Gruppe unter den Gartenfreunden ist zwischen 46 und 60 Jahre alt, dicht gefolgt von den 26- bis 45-Jährigen. Auch Seniorinnen und Senioren sind stark vertreten – knapp 270 Kleingärtnerinnen und Kleingärtner sind über 90 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt liegt laut Verbandspräsident Olaf Weber derzeit bei etwa 57 Jahren – 2018 lag er noch bei über 60. „Das ist gut für die Entwicklung“, sagte Weber. 

Mehr Vielfalt auf der Parzelle

Auch das Interesse ausländischer Bürgerinnen und Bürger wächst. Etwa 2.800 Parzellen werden laut Verband derzeit von Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bewirtschaftet – im Vorjahr waren es rund 2.400. Besonders stark vertreten sind Familien aus Litauen, Polen und der Ukraine, berichtete Weber. 

Neben privaten Nutzern betreiben auch soziale Träger Kleingärten. 272 Gärten betreiben soziale Organisationen wie das DRK-Tafelgärten, die Malteser oder die Johanniter.

Rückgang der Gesamtzahl

Der Verband zählte im Februar rund 97.100 Parzellen in Sachsen-Anhalt, davon werden etwa 79.700 bewirtschaftet – rund 600 weniger als im Vorjahr. Weber sah darin keinen Anlass zur Beunruhigung: „Das hat mit demografischen Schwankungen in der Region zu tun.“ Zum Vergleich: 2008 hatte das Landwirtschaftsministerium noch über 123.000 Parzellen im Land gezählt. Heute bleiben rund 18 Prozent der Gärten laut Verband ungenutzt.

Gepachtet wird meist für 100 bis 200 Euro im Jahr, ohne Kosten für Strom und Wasser. Für Weber sind die Vorteile klar: „Wenn man zur Miete wohnt und nur einen Balkon hat, ist so ein kleiner Garten ein echtes Stück Lebensqualität. Ich nenne das aktive Erholung – Kleingärten machen glücklich.“