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Kriminalität 350.000 Euro Schaden bei Einbrüchen in Gartenanlagen 2022

In vielen Kleingartenanlagen wird dieser Tage das Wasser abgestellt, die Saison endet, die Pächter kommen seltener. Das lockt Langfinger. Dabei gibt es dort gar nicht so viel zu holen. Dennoch verursachen die Kriminellen mitunter heftige Schäden.

Von dpa Aktualisiert: 06.11.2023, 08:05
Aus der Perspektive einer Fotodrohne sind die Parzellen der Kleingartenanlage „Eller“ in Sonneberg gut zu sehen.
Aus der Perspektive einer Fotodrohne sind die Parzellen der Kleingartenanlage „Eller“ in Sonneberg gut zu sehen. Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Erfurt - Kriminelle haben bei Einbrüchen in Thüringer Wochenend- und Gartenhäuser im vergangenen Jahr Schäden in Höhe von mindestens rund 350.000 Euro verursacht. Die Summe ist das Ergebnis rund 900 erfasster Einbrüche, wie aus Zahlen des Landeskriminalamts hervorgeht. Im Jahr zuvor habe sich der Betrag bei etwas mehr als 1000 registrierten Einbrüchen auf rund 322.000 Euro belaufen.

Sachschaden größtes Problem

Dabei sei das Hauptproblem nicht, dass die Kriminellen im Einzelnen große Beute in den Gartenhäuschen machten, sagt die Geschäftsstellenleiterin des Landesverbands der Thüringer Gartenfreunde. „Die meisten Schäden entstehen durch das gewaltsame Einbrechen und Verwüstungen in den Gebäuden.“ Kleingärtner seien meist schon von den einzelnen Vereinen aus Versicherungsgründen angehalten, keine besonders wertvollen Gegenstände in den Häuschen und auf dem Gelände unterzubringen.

Einbrüchen komplett vorzubeugen, gerade im Winter, sei schwierig, meint Funke. „In der Winterzeit mehren sich die Einbrüche: Meist sind die Pächter von März bis Oktober in den Parzellen, wenn aber im Herbst das Wasser abgestellt wird, sind sie kaum da.“

Auch ständige Kontrollen in den Anlagen seien kaum möglich. „Private Sicherheitsdienste können die Vereine finanziell nicht stemmen und die Gartenanlagen können auch nicht ganz mit Stacheldraht eingezäunt werden.“ Zwar gebe es einbruchhemmende Spezialtüren und -fenster. Pächter nutzten diese kostenintensiven Optionen aber in der Regel nicht. „Die Gebäude sind ja nicht für Wohnzwecke gedacht“, so Funke.

Empfehlungen der Polizei

Die Polizei Sachsen empfiehlt zum Beispiel, „vermeintlichen Reichtum“ erst gar nicht im Garten zu zeigen. So sollte beispielsweise auf teure Gartenmöbel oder Satellitenschüsseln auf dem Dach verzichtet werden, um Diebe gar nicht erst aufmerksam werden zu lassen. Auch Werkzeug oder andere Wertgegenstände sollten nicht offen herumliegen. Gute Schlösser und Sicherheitsschließbleche machten Einbrechern die Arbeit schwer.