Film 35 Weltpremieren bei Leipziger DOK-Filmfestival 2023
Leipzig - Das Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) wartet in diesem Jahr mit 35 Weltpremieren auf. In den Wettbewerben der 66. Ausgabe vom 8. bis 15. Oktober konkurrieren nach Angaben der Veranstalter vom Donnerstag insgesamt 71 Filme um die Goldenen und Silbernen Tauben. Viele davon behandeln gesellschaftlich und politisch übergreifende Themen, „auch um zu verstehen, was in der Gegenwart passiert oder wie wir die Zukunft anders gestalten können“, sagte DOK-Chef Christoph Terhechte. Insgesamt laufen 225 Filme aus rund 60 Ländern - von Aserbaidschan über Burkina Faso, Kolumbien, Madagaskar oder den Philippinen bis Südkorea oder Taiwan.
Im Internationalen Wettbewerb Dokumentarfilm sind den Angaben nach 10 Lang- und 13 Kurzfilme, darunter Debüts und Werke etablierter Filmschaffender. So wird erstmals überhaupt der Film „Stillstand“ von Nikolaus Geyrhalter über die Hochphase der Covid-19-Pandemie gezeigt, „The Wages of John Pernia“ von Ben Young erzählt eine homosexuelle Liebesgeschichte im Wilden Westen und in „Kumva - Which Comes from Silence“ stellen sich Überlebende des Genozids in Ruanda 1994 ihren traumatischen Erlebnissen.
Im Internationalen Wettbewerb Animationsfilm sind 27 Produktionen, um die neue Goldene Taube langer Animationsfilm konkurrieren fünf Werke. Acht Kurz- und neun Langfilme umfasst der nationale Wettbewerb, viele greifen gesellschaftlich diskutierte Themen auf wie ADHS, die Kultur der Sorben, häusliche Gewalt im Familienidyll oder Missbrauch in einem evangelischen Kinderheim. Im Publikumswettbewerb sind acht Dokumentarfilme, einige davon waren schon bei bedeutenden internationalen Festivals wie Sundance oder Venedig zu sehen. Dazu kommen Streifen wie „Vika!“ über eine 84 Jahre alte DJane oder „Vista Mare“, der hinter die Kulissen italienischer Strandurlaube schaut. Fünf Filme laufen außer Konkurrenz, darunter eine psychedelische Montage über das Wirken des Apostels Paulus oder die Performance eines nackten Komponisten zu Grausamkeiten des kommunistischen Regimes in China.