19. November Welttoilettentag 19. November Welttoilettentag: Kuriosum Klo

Halle (Saale) - Mittlerweile gibt es ja für alles einen Gedenktag. Für Jogginghosen, Bärte, Männer, Frauen, Kinder ... und, und, und. Warum also nicht auch für Toiletten. Während viele Welttage einfach nur gaga sind und keinen ernsten Hintergrund haben, ist der Welttoilettentag durchaus ein seriöser Vertreter seiner Art. Die 2001 gegründete World Toilet Organisation (WTO) will darauf hinweisen, dass nicht jeder Mensch auf der Welt einen Zugang zu sanitären Anlagen hat. In vielen Regionen der Welt herrschen teils katastrophale hygienische Bedingungen. Vielerorts fehlt fließendes Wasser und eine vernünftige Toilette. Für die Verbesserung der Verhältnisse setzt sich die WTO ein, und deshalb gibt es den Welttoilettentag am 19. November jeden Jahres.
Die WTO hat in diesem Jahr wieder einige Aktionen gestartet. Gemeinsam mit der Hamburger Organisation "Viva con Aqua" gibt es ein 24-Stunden-Kompost-Klo mitten auf der Reeperbahn (hier geht´s zum Livestream). Außerdem ruft die Organisation dazu auf, Selfies auf dem Klo zu knipsen. Die sogenannten Toiletselfie oder klofies sollen die Menschen daran erinnern, welch ein Luxus eine Toilette ist.
Wir haben uns zum Toilettentag im Archiv nach kuriosen, lustigen und etwas anderen Klo-Geschichten umgesehen. Hier eine Auswahl:
Klo-Gästebuch in Wittenberg
In Wittenberg sorgt eine öffentliche Toilette für internationales Aufsehen. Gegenüber der Schlosskirche können Besucher der Lutherstadt einen Eintrag im Gästebuch hinterlassen, nachdem sie das stille Örtchen besucht haben. Kommentar eines Engländers: „Auch Luther hätte es genossen.“
Toilette als Fluchtort für Politiker
Das Toiletten-Gate des Linken-Politikers Gregor Gysi beschäftigt aktuell die Berliner Linke. Gysi flüchtete vor Israel-Kritikern auf eine Toilette im Bundestag. Die Toilette als letztes Refugium, wo man von allem abgeschirmt sein Geschäft verrichten kann, gewährte auch Gysi Schutz.
Schlechte Zahlungsmoral in Eisleben
Nichts im Leben ist umsonst, so sagt ein alter Spruch - auch nicht das verrichten der Notdurft. Am Eisleber Markt war der Ärger groß: 50 Cent für den Toilettengang war den Bürgern und Touristen zu viel. Pächter Klaus Klois (!) ist ein wenig ratlos. Andererseits wäre der Ärger noch größer, gäbe es keine Toilette am Markt. So oder so, das Thema öffentlicher Toiletten bleibt ein Streitpunkt, egal wie und wo. Denn eins gewiss: Wir müssen alle mal!
Taschen-WC kann Leben retten
Schon mal von "Adamus" und "Evamus" gehört? Nein? Die beiden Taschenhelfer sorgen für Erleichterung, wenn es mal drückt. Eine Halberstädter Firma hat die Taschen-WCs für den Herrn und die Dame entwickelt. Laut Hersteller kann man (bzw. Frau) immer und überall seine Notdurft verrichten. Ein nicht unwesentlicher Punkt, denn wie MZ-Redakteur Ingo Kugenbuch feststellte: "Immerhin könnte das Taschen-Örtchen sogar Leben retten: Der große dänische Astronom Tycho Brahe war am 13. Oktober 1601 bei Kaiser Rudolf II. in Prag zum Bankett geladen, bei dem reichlich Bier floss. Er traute sich aus Anstand aber nicht auf die Toilette und starb den Überlieferungen zufolge an einer geplatzten Blase. Mit „adamus“ wäre das nicht passiert."
Weihnachten im Mietklo
Es gibt sicher Orte, an denen man Heiligabend sehr gerne verbringen möchte. Ganz oben auf der Liste sicherlich: zu Hause mit seinen Liebsten. Ein Kandidat für den letzten Platz wäre eine öffentliche Toilette. Ein Mann aus Salzgitter hat dieses Horror-Szenario erlebt: Heiligabend eingesperrt in einer Toilette. Was er nicht wusste: Die Spülung in der Toilette war mit dem Türschließmechanismus verbunden. Kein Spülen, keine Rauskommen!
Auf der nächsten Seite: Kuriose und erhellende Toilettengeschichten aus aller Welt. Und ein Ratgeber zum Wildpinkeln!
In Japan nur mit Kloschuhen auf Toilette
Wer das Klo benutzt, muss in Japan seine Straßen- oder Hausschuhe gegen eigens dafür vorhandene Toilettenschuhe tauschen. Darauf weist die Tourismusabteilung der Stadtverwaltung Tokio in einem Etikette-Führer für westliche Touristen hin. In Japan wird streng zwischen reinen und unreinen Orten unterschieden. Früher waren die Toiletten außerhalb des Hauses, die Schuhe wurden deshalb beim Gang zum stillen Örtchen angezogen. Auch wenn die WCs heute meist in der Wohnung angesiedelt sind, gelten sie immer noch als unrein. Nach dem Toilettengang dürfen Touristen nicht vergessen, die WC-Slipper beim Verlassen des Raumes wieder auszuziehen. Einen schönen Nebeneffekt hat das Schuh-Prozedere: Stehen die Schuhe nicht vor der Toilette, ist diese mit hoher Wahrscheinlichkeit besetzt.
Ehrlich währt am längsten
Der australische Kloputzer Chamindu Amarsinghe ist der glücklichste Mann der Welt. Auch wegen seines Jobs, denn der Mann hat in einer Toilette in Melbourne 55.000 Euro gefunden. Chamindu Amarsinghe aber ist eine ehrliche Haut. Er gab das Geld seinem Boss. Die Geschichte hätte auch anders ausgehen können, aber der Toilettenputzmann hatte Glück. Da niemand als Besitzer ermittelt werden konnte, ging das Geld an ihn.
Wildpinkeln leicht gemacht!
Weihnachtsgeschenk gesucht? Der Ratgeber "How to shit in the Woods" eignet sich bestimmt ausgezeichnet als Präsent für den rüstigen Opa, den experimentierfreudigen Onkel oder die nervige Schwester. Nach der Lektüre ist man sicher Experte im Wildpinkeln.
Die Ratgebertipps sollte man allerdings nur in der Wildnis erproben, denn bei öffentlichem Urinieren in Städten oder Parks können saftige Strafen auf die Täter warten. In Halle kann eine Geldstrafe von bis zu 5.000 Euro verhängt werden. Mehr Infos im Wildpinkler-Atlas.


