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Zukunft Zukunft: Die Zukunft von Steckby

Von Maria Göckeritz 10.08.2015, 11:41
Steckby ist ein Ortsteil der Stadt Zerbst/Anhalt. 2012 lebten dort 906 Menschen.
Steckby ist ein Ortsteil der Stadt Zerbst/Anhalt. 2012 lebten dort 906 Menschen. Evi Lemberger Lizenz

Vor siebzehn Jahren gewann der Ort Steckby bei Zerbst/Anhalt die Goldmedaille beim Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“. Regina Frens, ehrenamtliche Bürgermeisterin der Orte Steutz und Steckby, erinnert sich: "Das war natürlich ein wahnsinniges Erlebnis. Man kann es gar nicht anders beschreiben. Zur Auszeichnung in Berlin sind wir mit 138 Leuten in drei Bussen gefahren.“ Sie lacht und blättert durch die Fotoalben. Erinnerungen an die Zeit kurz nach der Wende werden wach. Damals gehörte Sachsen-Anhalt zu den auswanderungsstärksten neuen Bundesländern und das war auch in Steckby zu spüren. Arbeitsplätze in der Region gingen verloren. Geschäfte wurden geschlossen. Der Zustand der dörflichen Infrastruktur war schlecht. "Wenn die Steckbyer zum Konsum gehen wollten, mussten sie bei Regen mit Gummistiefeln gehen, weil das so matschig war", erzählt Regina Frens.

Wettbewerb gibt Impulse zur Veränderung

Doch die Zeit nach der Wende bot auch Chancen. Mit dem Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" wurden Impulse geschaffen, solche Missstände zu beheben und die dörfliche Gemeinschaft zu fördern. Ging es bei dem Wettbewerb zuerst nur um die schöne Fassade, so kamen mit den Jahren grundlegendere Inhalte hinzu, wie der Sozialgeograf Prof. Dr. Klaus Friedrich von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hinzufügt. Er beschäftigt sich u.a. mit dem demografischen Wandel und der Dorfentwicklung in Deutschland: "Der Schwerpunkt des Wettbewerbs verschob sich hin zu infrastrukturellen und innovativen Entwicklungen in den Dörfern.“ 1991 wurde der Wettbewerb erstmals auch in den neuen Bundesländern durchgeführt und findet seither alle drei Jahre statt.

Wie die engagierte Bürgermeisterin der Orte Steutz und Steckby die Einwohner mobilisierte und sie zur goldenen Auszeichnung führte, erzählt sie auf der Webseite des Projekts. Zusätzlich zur Geschichte über den Wettbewerbserfolg berichtet ein Hinzugezogener aus den alten Bundesländern von seinen ersten Eindrücken in den Neunziger Jahren in Sachsen-Anhalt.

Regina Frens ist ehrenamtliche Bürgermeisterin der Orte Steutz und Steckby.
Regina Frens ist ehrenamtliche Bürgermeisterin der Orte Steutz und Steckby.
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