Firmen-Pleiten Diese bekannten Unternehmen haben 2024 in Sachsen-Anhalt Insolvenz angemeldet
Im ersten Halbjahr 2024 sind in Sachsen-Anhalt 20 Prozent mehr Unternehmen insolvent gegangen als im Vorjahr. Hier ein Überblick über die bekanntesten Pleite-Firmen.
Magdeburg/Halle (Saale). - Insgesamt gab es nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 180 Firmeninsolvenzen in Sachsen-Anhalt. Das waren 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Überschuldung, hohe Energiepreise, Fachkräftemangel: Die Gründe für die Firmenpleiten sind vielfältig. Einige bekannte Unternehmen mussten 2024 bereits Insolvenz in Sachsen-Anhalt anmelden.
Überblick über die bekanntesten insolventen Firmen 2024 in Sachsen-Anhalt
- Frischemanufaktur GmbH aus Beuna im Saalekreis
- Recyclingfirma APK aus Merseburg
- Magdeburger Traditionsfleischer Delikata
- Hallesche Autoscanner-Startup Twinner
- Café Kaffeeschuppen in Halle
- Deko-Kette Depot mit Filialen in Sachsen-Anhalt
- Reiseveranstalter FTI mit Betroffenen in Sachsen-Anhalt
- Modekonzern Esprit mit Filialen in Sachsen-Anhalt
- Auswirkungen auf Geschäfte nach Real-Schließungen
- Alten- und Pflegeheim in Zerbst GmbH
- Spedition Troitzsch-Trans aus Bad Schmiedeberg
- Galeria Kaufhof mit Filialschließungen in Sachsen-Anhalt
- Halberstädter Würstchenfabrik Halko (gerettet)
- Schrader Haus in Magdeburg
- Fleischerei Holzapfel mit Filialen in Sachsen-Anhalt
- Fotostudiokette "studioline" mit einer Filiale in Magdeburg
Unternehmen wie die Mitteldeutsche Flughafen AG, Betreiber des Flughafens Leipzig/Halle, werden wohl mit Steuergeld gerettet.
Aber nicht nur in Sachsen-Anhalt gehen Firmen pleite. So ist beispielsweise das Unternehmen Automation Hero des Seriengründers Stefan Groschupf insolvent. Der Hallenser, der im Silicon Valley lebt, wollte Büroarbeit radikal digitalisieren.
Der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, sieht für die vermehrten Insolvenzen verschiedene Gründe. "Die Unternehmen kämpfen im ersten Halbjahr 2024 weiter gegen die Auswirkungen der Rezession in 2023, anhaltende Krisen und die kraftlose konjunkturelle Entwicklung in diesem Jahr." Dies breche zahlreichen Betrieben das Genick.
"Die Unternehmensstabilität in Deutschland ist derzeit so wacklig wie seit vielen Jahren nicht mehr", so Hantzsch.