Flughafen Weiterer Rückschlag für Leipzig/Halle: Eurowings stellt Flüge nach Düsseldorf ein
Nach London und München soll auch die Verbindung nach Düsseldorf wegfallen. Geringe Auslastung und hohe staatliche Kosten sind verantwortlich.
Halle (Saale)/DPA/MZ. - Der Flughafen Leipzig/Halle verliert eine weitere Verbindung zu einem wichtigen Drehkreuz: Die Fluggesellschaft Eurowings streicht die Strecke nach Düsseldorf.
Flughafen Leipzig/Halle: Eurowings streicht Düsseldorf-Verbindung
Der Grund seien die verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Fliegen in Deutschland, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Die Wirtschaftlichkeit einzelner Strecken sei nicht mehr gegeben. Zuerst hatte die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet.
Die Verbindung werde ab Anfang nächsten Jahres eingestellt. Da die Strecke ohnehin planmäßig um den Jahreswechsel nicht geflogen werde, finde der letzte Flug bereits am 22. Dezember statt. Die Lufthansa-Tochter Eurowings beklagt eine „massive staatliche Verteuerung des Fliegens in und ab Deutschland“, zuletzt durch die Erhöhung der Luftverkehrssteuer. Ab Januar würden sich die staatlichen Standortkosten für den Abflug eines Airbus A320 ab Leipzig/Halle im Vergleich zu 2019 mehr als verdoppelt haben, so das Unternehmen.
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Erst Ende November hatte die Lufthansa angekündigt, dass sie ab Sommer 2025 die Verbindung von Leipzig/Halle nach München aus dem Programm nimmt. Dafür soll das Angebot nach Frankfurt (Main) verbessert werden. Bis zu fünf Flüge täglich soll es dann geben, aktuell sind es bis zu vier.
Hohe Kosten: Ryanair zieht sich von Flughafen Leipzig/Halle zurück
Mit den hohen Kosten hatte zuletzt auch die irische Billigfluglinie Ryanair ihren Rückzug aus Leipzig/Halle begründet. Ab dem Sommerflugplan soll die Verbindung nach London (dreimal wöchentlich) wegfallen. Ryanair hat sein Angebot deutschlandweit zusammengestrichen.
Am 1. Mai hatte die Bundesregierung die Ticketsteuer auf Flüge je nach Endziel der Flugreise auf 15,53 bis 70,83 Euro pro Ticket angehoben – das entspricht einem Anstieg von mehr als 20 Prozent. Zusätzlich waren die Abgaben für Fluglotsen gestiegen, weil die staatseigene Deutsche Flugsicherung Verluste aus der Pandemie hereinholen soll. Auch der Preisdeckel für die Luftsicherheitsabgabe (Sicherheitskontrolle der Fluggäste) soll angehoben werden.