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Treuhand Aus treuen Händen an die Mafia: Wie der Industrieklub in Halle aufflog

Vor 30 Jahren ließ ein Gewerkschafter eine Bombe platzen. Daraus wurde einer der größten Skandale der Nachwendezeit.

Von Steffen Könau 11.02.2023, 08:00
Ohne Chemie und ohne Zukunft: In den ersten Einheitsjahren stießen sich viele Investoren am DDR-Volkseigentum gesund.
Ohne Chemie und ohne Zukunft: In den ersten Einheitsjahren stießen sich viele Investoren am DDR-Volkseigentum gesund. Foto: Steffen Könau

Halle/MZ - Einen Augenblick zu lange auf dem Flur herumgeirrt, einen Moment lang unaufmerksam gewesen, im falschen Zimmer das richtige Papier unterschrieben, und schon konnte es passiert sein. Norbert W. Hoess, ein abgebrochener Jurastudent aus Bayern, war damals vor 30 Jahren eigentlich nach Sachsen-Anhalt gekommen, um bei der Treuhandanstalt als Berater einzusteigen. Auf der Suche nach dem richtigen Ansprechpartner für ein Bewerbungsgespräch, so schilderte er es später vor Gericht, als er sich wegen Betruges verantworten musste, verwandelte sich der Mittdreißiger zu seiner eigenen Überraschung in einen Investor: Hoess war plötzlich Eigentümer mehrerer Unternehmen geworden.