Übernahme-Verhandlungen? Angeschlagene Solarfirma: Meyer Burger sucht einen Käufer
Meyer Burger erhält finanzielle Luft durch eine Brückenfinanzierung. Mit einem Großabnehmer werden die Verträge neu verhandelt. Nun wird auch ein Investor gesucht.
Bitterfeld-Wolfen/MZ. - Das angeschlagene Solarunternehmen Meyer Burger stellt sich zum Verkauf. Der Hersteller von Solarzellen und Modulen habe „einen M&A-Prozess mit einem oder potenziell mehreren interessierten Drittkäufern gestartet“, teilte das Unternehmen mit. Mergers & Acquisitions (M&A) ist im Finanzwesen der Anglizismus für die Fusion, die Übernahmen und den Verkauf von Firmen. Meyer Burger arbeitet zudem weiter an seiner Restrukturierung, sollte sich kein Käufer finden.
Das Schweizer Unternehmen betreibt in Bitterfeld-Wolfen ein großes Solarzellenwerk. Die Zellen werden dann im Modulwerk in Goodyear im US-Bundesstaat Arizona weiterverarbeitet. Die Fabrik befindet sich aktuell im Aufbau.
Bereits Anfang Dezember hatte sich Meyer Burger mit seinen Geldgebern und Abnehmern auf eine Brückenfinanzierung geeinigt, die jetzt bis zum 14. Februar läuft. Dem Unternehmen sollen dadurch 59,5 Millionen US-Dollar zufließen.
Meyer Burger leidet seit Jahren unter dem Preisdruck am Solarmodulmarkt, der von chinesischen Wettbewerbern ausgelöst wird. Sie verkaufen ihre Überproduktion in China zu Tiefstpreisen in Europa. Meyer Burger wendet sich daher dem US-Markt zu, der durch hohe Zölle geschützt ist. Der größte Abnehmer Desri kündigte jedoch überraschend die Verträge, was Meyer Burger in eine tiefe Krise stürzte. Aktuell wird der Vertrag mit Desri neu verhandelt. Fast die komplette Produktion von jährlich 1,4 Gigawatt soll Desri abnehmen.