1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Beaufort-Skala: Windstärken der Beaufort-Skala: Das passiert bei Böen oder Sturm

Beaufort-Skala Windstärken der Beaufort-Skala: Das passiert bei Böen oder Sturm

Von Maximilian Mühlens 05.10.2017, 14:24
Bei stürmischen Wetter geht eine Frau auf der Insel Norderney (Niedersachsen) über die Strandpromenade.
Bei stürmischen Wetter geht eine Frau auf der Insel Norderney (Niedersachsen) über die Strandpromenade. picture alliance / Volker Bartel

Halle (Saale) - Was sagen die Windstärken eigentlich aus? Warum heißt die entsprechende Skala Beaufort-Skala und was passiert bei den einzelnen Windstärken? Ein Überblick.

Beaufort-Skala: Francis Beaufort hatte nur geringen Anteil an Windskala

Zwar trägt die Beaufort-Skala den Namen des britischen Hydrografen Francis Beaufort, doch dieser hatte nur einen geringen Anteil an der Entwicklung der Windskala. Bei der britischen Admiralität zeichnet Beaufort für die "Admiralty Charts" verantwortlich, die zur damaligen Zeit als die besten Seekarten der Welt galten.

Beaufort-Skala: Auswirkungen auf Windmühlenflügel standen im Mittelpunkt

Die eigentliche Erfindung der Windskala geht auf den Ingenieur John Smeaton zurück. Er wollte im 18. Jahrhundert mit Hilfe einer entsprechenden Skala die Auswirkungen auf Windmühlenflügel darstellen.

1906 wurde die Windskala erst nach Beaufort benannt

Beaufort war es dann, der im Jahr 1806 mit seinen Aufzeichnungen der Windverhältnisse auf hoher See begann und für sein Tagebuch eine 13-teilige Skala einführte. 1829 gab Beaufort seine Skala an alle Interessierten weiter, ehe sie 1832 im "Nautical Magazine" veröffentlicht wurde. 1838 wurde sie verbindlich eingeführt. 1906 - knapp 50 Jahre nach dem Tod Beauforts -  benannte der britische Wetterdienst die Skala nach dem britischen Seefahrer.

13-stufige Skala charakterisiert den Wind

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit Sitz in Offenbach am Main ist der nationale meteorologische Dienst der Bundesrepublik - natürlich verwendet auch dieser für seine Vorhersagen die Beaufort-Skala.

Beaufort-Skala 0

Die erste Stufe der Windskala bedeutet Windstille. Im Winter kann man dies sehr gut anhand von Rauch sehen, der aus den Schornsteinen emporsteigt. Dieser steigt dann nämlich senkrecht auf.

Beaufort-Skala 1

Bei Windstärke 1 sprechen die Meteorologen von einem "leisen Zug", der zwischen 1 und 5 Kilometer pro Stunde schnell sein kann. Auch diese Windstärke kann man am besten durch Rauch erkennen, da sich die Rauchsäule dann leicht neigt.

Beaufort-Skala 2

Bei der "leichten Brise", die bei Windstärke 2 auftritt, bemerkt der Menschen erstmals den Wind. Zum Beispiel durch einen leichten Zug im Gesicht. Die Blätter der Bäume und Fahnen bewegen sich leicht. Die Windgeschwindigkeit ist mit Werten zwischen 6 und 11 nicht der Rede wert.

Beaufort-Skala 3

"Wind bewegt dünne Zweige und streckt Wimpel", schreibt der DWD in seiner Beschreibung der Windstärke 3. Der schwache Wind erreicht Geschwindigkeiten zwischen 12 und 19 Kilometern pro Stunde.

Beaufort-Skala 4

Bei Windstärke 4 geht es schon etwas mehr zur Sache. Die Windgeschwindigkeiten erreichen zwischen 20 und 28 Kilometer pro Stunde und der Wind bewegt Zweige und dünnere Äste. Staub und loses Papier wird umhergewirbelt. Die Experten sprechen von einem mäßigen Wind - für den Herbst ein ganz normales Phänomen.

Beaufort-Skala 5

Windgeschwindigkeiten zwischen 29 und 38 Kilometer pro Stunde erreichen Windböen der Windstärke 5. Die Meterologen sprechen von einem "frischen Wind". Kleine Laubbäume beginnen zu schwanken, leichte Gegenstände könnten umherfliegen. Auf der See bilden sich erste Schaumkronen.

Beaufort-Skala 6

Bei Windstärke 6 fängt es an ungemütlich zu werden. Bei Geschwindigkeit zwischen 39 und 49 Kilometer pro Stunde wird von einem "starken Wind" gesprochen. Dicke Äste schwanken, Regenschirme lassen sich nur noch schwer halten und Überland-Stromleitungen zischen lautstark im Wind.

Beaufort-Skala 7

Bei Windstärke 7 hat man erstmals spürbare Probleme gegen den Wind zu gehen. Ganze Bäume bewegen sich - kein Wunder bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 61 Kilometer pro Stunde. Experten sprechen übrigens von einem "steifen Wind".

Beaufort-Skala 8

Bei "stürmischen Wind" brechen die ersten Zweige der Bäume ab. Das Gehen gegen den Wind fällt bei Windstärken von bis zu 74 Kilometer pro Stunde spürbar schwer.  

Beaufort-Skala 9

Ab Windstärke 9 sprechen die Experten von Sturm. Die Windböen erreichen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 88 Kilometer pro Stunde. Ganz Äste brechen von den Bäumen ab, Dachziegel können heruntergeweht werden. Sitzbänke können umherfliegen, wie viele andere lose Dinge auch.

Beaufort-Skala 10

Von einem "schweren Sturm" sprechen die Wetterfrösche wenn Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 102 Kilometer pro Stunde erreicht werden. "Der Wind kann dann Bäume brechen und größere Schäden an Häusern anrichten", teilt der DWD mit.

Beaufort-Skala 11

Bei Windstärke 11 können Bäume entwurzelt, Hausdächer zerstört werden und viele weitere Schadensbilder auftreten. Bei orkanartigem Sturm mit Geschwindigkeiten von bis zu 117 Kilometer pro Stunde auch kein Wunder.

Beaufort-Skala 12

Die letzte und höchste Stufe der Beaufortskala gehört dem Orkan. Vor ihm warnt der DWD ab Windgeschwindigkeiten von 118 Kilometer pro Stunde. Ein Orkan kann schwere Verwüstungen anrichten. (mz)