Dichter Rauch über Dresden Waldbrände in Sachsen und Brandenburg weiten sich aus - Katastrophenalarm
Die Waldbrände im südlichen Brandenburg und in der sächsischen und böhmischen Schweiz weiten sich weiter aus. Im beliebten Wandergebiet zwischen Sachsen und Tschechien sprechen die Einsatzkräfte von einer „Hölle“. Sachsens Landeshauptstadt Dresden liegt seit zwei Tagen unter einer Rauchwolke.
Sebnitz/Bad Schandau/Falkenberg/dpa/DUR – Die Waldbrände im südlichen Brandenburg sowie im deutsch-tschechischen Grenzgebiet an der Elbe weiten sich immer mehr aus. Hunderte Feuerwehrleute sind an beiden Brandherden im Einsatz. Teilweise wurde Katastrophenalarm ausgerufen.
In der sächsischen und böhmischen Schweiz in Sachsen ist derzeit ein Gebiet vom Prebischtor und Hrensko in Tschechien bis zum Großen Winterberg in Sachsen betroffen. Zur genauen Fläche, die in dem unwegsamen, felsigen Gebiet in Flammen steht, konnte ein Sprecher Landratsamtes Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Dienstagmorgen keine Angaben machen. Touristen sollten die hintere Sächsische Schweiz meiden.
Die Einsatzkräfte hätten sich zu ihrem eigenen Schutz in der Nacht zurückgezogen. Seit Dienstagmorgen 6.00 Uhr laufe die aktive Brandbekämpfung mit frischen Einsatzkräften. Derzeit seien 250 Feuerwehrleute und Kräfte der Bundes- und Landespolizei im Einsatz. Zur Brandbekämpfung seien auch zwei Wasserwerfer mit jeweils 10.000 Litern Fassungsvermögen und zwei Hubschrauber im Einsatz. Die Wasserversorgung erfolge etwa von der Elbe.
Im südlichen Brandenburg sollen derweil weitere Ortschaften evakuiert werden. Es sei vorsorglich die Evakuierung des zur Stadt Mühlberg gehörenden Gemeindeteils Lönnewitz und des zur Gemeinde Vierlinden gehörenden Ortsteils Marxdorf angedacht, sagte eine Sprecherin des Landkreises Elbe-Elster am Dienstag. Die Entscheidung über eine entsprechende Anordnung soll im Tagesverlauf gefällt werden.
Bereits evakuiert wurden die zur Stadt Falkenberg an der Elster gehörenden Ortschaften Kölsa, Kölsa-Siedlung und Rehfeld, betroffen waren demnach rund 700 Einwohner. Der Großbrand lodere weiter, teilte der Landkreis mit. Das Einsatzgebiet umfasst demnach mittlerweile rund 850 Hektar. "Bislang ist nicht absehbar, wann der Brand unter Kontrolle ist", hieß es weiter. Es werde mit mehreren Tagen gerechnet.
Die Behörden hatten am Montagnachmittag eine Großschadenslage ausgerufen. Das aus zunächst unbekannter Ursache ausgebrochene Feuer in einem Waldgebiet mit Windkraftanlagen breitete sich - angetrieben durch heftige Sturmböen - rasch aus. Auch brannte eine Schweinemastanlage nieder.
Insgesamt waren 350 Kräfte im Einsatz, davon wurden sieben verletzt. Zudem wurden Bundeswehr- und Polizeihubschrauber für den Löscheinsatz und die Lagebeobachtung angefordert. Für die Wasserentnahme der Helikopter sprach der Landkreis für den Kiebitzsee ein Badeverbot aus. Auch ein Teil der Bundesstraße 183 wurde gesperrt.