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Wald in Sachsen-Anhalt Wald in Sachsen-Anhalt: Selbst einen Weihnachtsbaum schlagen liegt im Trend

22.11.2013, 06:31
Sich einen Weihnachtsbaum selbst schlagen, liegt weiter im Trend.
Sich einen Weihnachtsbaum selbst schlagen, liegt weiter im Trend. dpa/Archiv Lizenz

Wippra/dpa - Weihnachtsbäume werden in Sachsen-Anhalt immer öfter selbst gefällt. Gerade aus den Metropolen Leipzig und Halle würden viele 50 bis 60 Kilometer weit fahren, um einen Weihnachtsbaum selbst zu schlagen, sagte Jörg Borchardt vom Landeszentrum Wald in Wippra (Landkreis Mansfeld-Südharz). Das Landeszentrum untersteht dem Umweltministerium und unterstützt Waldbesitzer und Forstbehörden.

Borchardt zufolge zeichnet sich der Trend bereits seit mehreren Jahren ab. „Von Jahr zu Jahr sind es mehr Selbstfäller“, sagte er. Genaue Erhebungen gebe es aber nicht. Es würden vermutlich mehrere 10.000 Weihnachtsbäume in Sachsen-Anhalt geschlagen. „Doch wir pflanzen kräftig neue Bäumchen nach, so dass wir in den nächsten Jahren gut aufgestellt sind und die Kundenwünsche bedienen können.“ Auf Selbstfäll-Aktionen würden zusätzlich oft Glühwein und Bratwürste verkauft. Borchardt: „Das hat dann einen gewissen Event-Charakter.“

Zahlreiche Forstämter, aber auch viele Privatbesitzer, würden vielerorts anbieten, sich einen Weihnachtsbaum selbst zu fällen. Vor allem an den Samstagen in der Adventszeit bestehe die Möglichkeit dazu, erklärte der Sachbearbeiter für Holzvermarktung und Waldpädagogik. Kleine Bäume kosten laut Borchardt ab zehn Euro. „Für 15 bis 20 Euro bekommt man einen vernünftigen Weihnachtsbaum.“

Die Bäumchen würden in Sachsen-Anhalt oft unter Stromtrassen und am Wegesrand gepflanzt, Plantagen seien selten. Probleme mit Monokulturen gibt es laut Borchardt hierzulande nicht. Bis in die 1990er Jahre hinein seien überhaupt keine Flächen für Weihnachtsbäume ausgewiesen worden. Viele der Bäume, die heute auf Märkten erworben werden, stammten aus Nordrhein-Westfalen oder Dänemark.

Beliebt sei in Sachsen-Anhalt die Rotfichte, die wegen ihrer Herkunft oft „Harzfichte“ genannt werde. Aber auch Blaufichten und die Nordmanntanne seien als Weihnachtsbäume beliebt.