Verkehr Verkehr: Bundesstraße soll offiziell zur Nordharzautobahn werden
Halberstadt/dpa. - Die breit ausgebaute Bundesstraße 6n sollnach dem Willen der Landesregierung von Sachsen-Anhalt den Statuseiner Autobahn erhalten. Von der Nordharzautobahn erhoffe man sicheine bessere touristische Vermarktung der Region, zudem könne diesdie Firmenansiedlung fördern, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff(CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Halberstadt.
Das Land werde über die Umbenennung der Bundesstraße mit dem Bundverhandeln, der letztendlich entscheiden muss. Der Landkreis Harz unddie Stadt Halberstadt hätten dies schon länger gefordert, sagteHaseloff. Im Volksmund wird die Bundesstraße schon heute oftmals alsNordharzautobahn bezeichnet. Für die Schnellstraße ist bereits heutedie Autobahnpolizei zuständig.
Die B6n war in den vergangenen Jahren vierspurig ausgebaut worden.Sie führt von der A14 bei Bernburg über Aschersleben, Quedlinburg undWernigerode bis nach Vienenburg in Niedersachsen. Der Abschnitt istum die 100 Kilometer lang und bietet auch eine direkte Verbindungzwischen Magdeburg und Goslar. Pläne für eine Bundesautobahn 36 durchden Harz gab es schon lange, wurden bislang aber nicht realisiert.
Haseloff betonte, eine Autobahn habe zahlreiche Vorteile. Sowürden etwa elektronische Navigationssysteme die Fahrdauer fürStrecken auf Autobahnen niedriger angeben als für Bundesstraßen.Wegen des guten Ausbaus der B6n sei er etwa immer viel schneller imHarz, als sein Navigationsgerät anzeige. Vorteile gebe es auch fürFirmen, die mit einem nahen Autobahnanschluss werben könnten.
Ein weiterer Ausbau der Bundesstraße ist laut Haseloff nichtnotwendig. «Es ist ein systematisches, kein technisches Problem.» ImWesten würden derzeit auch Autobahnen neu gebaut, die dem Standardder Bundesstraße 6n entsprächen. Schwierigkeiten gebe es auch nichtdurch das Lastwagen-Mautsystem, da für diese Bundesstraße ohnehinMautgebühren erhoben werden sollen.
In Sachsen-Anhalt wird derzeit ein weiteres großes Autobahnprojektgeplant: Die Verlängerung der A14 von Magdeburg bis nach Schwerin.Hier waren Überlegungen, stattdessen die parallel verlaufendeBundesstraße 189 auszubauen, verworfen worden.