Verkehr Verkehr: Autobahn kommt scheibchenweise
MAGDEBURG/MZ/DPA. - Am Montag sprang Wolfgang Tiefensee (SPD) im Gegenzug Daehre bei der Nordverlängerung der A 14 bei. Die Trasse soll trotz drastischer Kostensteigerungen gebaut werden und Ende des nächsten Jahrzehnts durchgängig befahrbar sein, teilte der Minister mit. Vorausgegangen war ein Treffen Tiefensees mit seinen Länderkollegen aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Das Projekt wird statt 775 Millionen Euro nun auf 1,28 Milliarden Euro veranschlagt. Verbaut werden sollen bis 2020 aber nur 1,1 Milliarden Euro.
In einem ersten Schritt sollen bis zum Jahr 2015 zunächst drei Bauabschnitte für 775 Millionen Euro angegangen werden. Dies sind den Plänen zufolge die Teilstücke Wolmirstedt-Stendal, Osterburg-Karstädt und Ludwigslust / Süd-Schwerin. Dann sollen in einer zweiten Phase die Abschnitte Stendal-Osterburg und Karstädt-Ludwigslust / Süd folgen. Die Finanzierung kommt jeweils zu 29 Prozent vom Bund, zu weiteren 29 Prozent aus Bundesmitteln, die den Ländern zufließen, sowie zu 42 Prozent von der EU. Sollten die europäischen Mittel nicht in gleicher Höhe fließen, müsste die Länderseite bei der zweiten Phase mit ihren Bundesmitteln einspringen.
Erst in einer dritten Phase "im dritten Jahrzehnt" wäre dann ein letzter Bauabschnitt im Norden Magdeburgs zu realisieren, wie Tiefensee sagte. Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) erläuterte, als Anbindung an die A 14 solle vorerst eine vierspurig ausgebaute Bundesstraße dienen. Dadurch werde das Geld für eine rund 95 Millionen Euro teure Autobahnquerung über den Mittellandkanal gespart.
Daehre begrüßte die grundsätzliche Einigung. "Es ist wichtig, dass wir anfangen." Er hoffe, dass noch 2009 für die ersten Abschnitte Baurecht geschaffen werden könne. Sobald dies auch nach zu erwartenden Klagen vorliege, werde gebaut.
Über das Projekt, das sich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung strukturschwacher Regionen auswirken soll, wird seit Jahren gestritten. Umweltschützer lehnen es ab und plädieren für einen Ausbau bestehender Bundesstraßen.