Angara stammte aus Leipzig Tigerin im Zoo Schwerin ertrinkt - Peta erhebt Vorwürfe
Die Trauer im Schweriner Zoo ist groß: Vor den Augen von Besuchern ist Tigerin Angara am Wochenende gestorben. Das Tier stammt ursprünglich aus Leipzig.
Leipzig/Schwerin. - Nachdem die Tigerin Angara im Zoo Schwerin vor den Augen von Besuchern ertrunken ist, erhebt die Tierrechtsorganisation Peta schwere Vorwürfe gegen die Einrichtung: "Der Unfalltod der Tigerin Angara wäre möglicherweise vermeidbar gewesen", kritisiert Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei Peta.
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"Den Zooverantwortlichen war bekannt, dass sie bereits seit Monaten an Krampfanfällen litt. Dennoch haben sie es versäumt, Schutzmaßnahmen wie etwa das Ablassen von Wasser aus dem Teich zu veranlassen", sagt die Biologin. Generell seien Tragödien wie diese nur zu verhindern, "wenn Großkatzen nicht mehr zur menschlichen Unterhaltung eingesperrt und ausgestellt werden". Peta fordert vom Schweriner Zoo, die Tigerhaltung zu beenden.
Tigerin Angara starb im Zoo Schwerin vor den Augen von Besuchern
Am Wochenende war die Sibirische Tigerin Angara vor den Augen von Besuchern gestorben. Das Tier, das vor 15 Jahren im Leipziger Zoo geboren wurde, fiel laut Augenzeugen in den Teich der Tigeranlage und ertrank dort. Wie der Zoo auf Facebook mitteilte, starb die Tigerdame vermutlich an den Folgen eines Krampfanfalles.
Die Tigerin sei bereits in den vergangenen Monaten durch gelegentliche Krampfanfälle aufgefallen, informierte der Zoo. "Es ist davon auszugehen, dass sie einen solchen Anfall nun auf dem Baumstamm über dem Teich erlitt und als Folge ins Wasser stürzte."
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Der Körper des Tieres sei am Grund des Teiches gefunden und geborgen worden. Er wurde nach Berlin gebracht, um Klarheit über die möglichen Ursachen zu erhalten. Die Art und Weise, wie Angara starb, belaste alle im Team, sagte Zoodirektor Tim Schikora. Besonders bei den Haupttierpflegerinnen der Tiger "sitzt der Schmerz tief".
Schweriner Zoo trauert um Tigerin Angara aus Leipzig
Es habe im Vorfeld aber keine Notwendigkeit gegeben, die Lebensqualität einzuschränken – wie beispielsweise durch das Ablassen des Teiches. Denn Angara sei mental voll anwesend, aktiv und dynamisch gewesen. "Auch ging sie wie gewohnt sicher über den Baumstamm, der den Teich überbrückt, und auch regelmäßig baden und schwimmen", so der Zoo bei Facebook.
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In dem Post weist der Tierpark auch darauf hin, dass Angara mit 15 Jahren bereits den oberen Abschnitt der üblichen Lebenserwartung für Tiger erreicht gehabt habe.
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Angara war 2009 im Zoo Leipzig geboren worden. Sie war gemeinsam mit ihren Drillingsgeschwistern Selenga und Taimyr im Frühjahr auf die Welt gekommen und im September getauft worden. 2010 wurde das Tier dann an den Schweriner Zoo abgegeben.
Laut dem Schweriner Zoo war sie vielen Besuchern durch ihr auffälliges Humpeln bekannt. Die Verletzung an einer der Vorderpfoten war Folge einer Auseinandersetzung mit dem Tiger Murray.