Thüringen Thüringen: Mutmaßlicher Mörder eines Zeitungszustellers gefasst
Erfurt/dpa. - Knapp vier Monate nach dem Mord an einem 74 Jahre alten Zeitungszusteller in Erfurt ist ein dringend Tatverdächtiger gefasst worden. Der 29-Jährige aus Erfurt sei bereits am Donnerstag an seiner Arbeitsstelle in Baden-Württembergfestgenommen worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Noch am Abendwurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Amtsgericht ErfurtHaftbefehl erlassen. Dem Vorbestraften wird vorgeworfen, das Opfer amMorgen des 16. Juni auf offener Straße erschlagen zu haben. EinenBericht der «Bild»-Zeitung (Freitag), wonach der 74-Jährige sterbenmusste, weil er den Mann beim Aufbrechen eines Autos ertappte, wolltedie Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen nichtbestätigen.
Die Leiche des Erschlagenen war am frühen Morgen des 16. Juni ineinem Plattenbaugebiet der Landeshauptstadt von einem Passantengefunden worden. Dem 74-Jährigen war unter anderem der Schädeleingeschlagen worden. In der Nähe des Fundortes stand noch der Wagen,den der Zusteller für den Transport der Zeitungen benutzt hatte. Fürdie Aufklärung des Falles war eine Sonderkommission «Zusteller» derKriminalpolizei eingesetzt worden. Die Ermittler fanden in derErfurter Wohnung des Beschuldigten die Schlüssel des Opfers. Darüberhinaus wiesen weitere Spuren auf den Tatverdächtigen hin.
Medienberichte, wonach der Tatverdächtige in Villingen-Schwenningen gefasst worden sei, wurden von der Anklagebehördevorerst nicht bestätigt. Dies gilt ebenso für Angaben der «Bild»-Zeitung, der Mann habe bereits 1994 versucht, ein Mädchen beilebendigem Leib zu verbrennen.
Zur Aufklärung des Mordes an dem Zeitungszusteller waren 10 000Euro Belohnung ausgesetzt worden. Die Zeitungsgruppe Thüringen unddie Staatsanwaltschaft Erfurt hatten die Summe ausgelobt.