Streitkräfte Streitkräfte: Ehemaliger Nato-Horchposten im Harz wird im Herbst gesprengt

Eisleben/Osterode/dpa. - Um die 3,5 Millionen Euro Abrisskosten des Nato-Horchpostens im niedersächsischen Harz hatte es jahrelang Streitgegeben. Vor fünf Jahren hatte das Verwaltungsgericht Göttingenjedoch bereits entschieden, dass der Bund dafür aufkommen müsse.
Als im vergangenen Jahr Bauteile vom Turm fielen, drohte derLandkreis Osterode dem Bund mit einem Zwangsgeld von 50 000 Euro,wenn sich der Abriss noch länger hinauszögere. Wie ein Sprecher desStaatlichen Baumanagements sagte, habe zunächst aber sicher gestelltwerden müssen, dass durch die Sprengung keine Umweltschädenentstehen. Bis 1989 hatten die Bundeswehr und die französische Armeeauf dem Turm Abhöranlagen in Richtung Ostblock betrieben.
Erst mit dem Ende des Kalten Krieges schwand das Interesse, vondem 712 Meter hohen Berg aus den Funkverkehr hinter dem «EisernenVorhang» abzuhören. Jahrelang hatten das Fremdenverkehrsgewerbe undder Landkreis nach Angaben des Sprechers gehofft, eine andere Nutzungfür den Turm und der zum Teil wegen der Wende nie fertig gestelltenNebengebäude sowie der unterirdischen Anlagen zu finden. Es habejedoch weder staatliche noch private Interessenten gegeben.
«Der genaue Termin für die Sprengung des Turmes hängt vom Wetterab», sagte ein Sprecher der Abrissfirma. Bis November sollen jedochalle Nato-Bauwerke vom Berg verschwunden sein. Auch die fünfKilometer lange Asphaltstraße werde rückgebaut und durch einenForstweg ersetzt. Die Betonteile werden vor Ort zermahlen und zumVerfüllen der Keller und Bunker genutzt.