1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. "Sophienschatz": Sophienschatz: So spektakulär war der größte Kunstraub der DDR

"Sophienschatz" Sophienschatz: So spektakulär war der größte Kunstraub der DDR

20.09.2017, 18:17
Die Schmuckstücke des „Sophienschatzes"  - aufgenommen vor dem Raub in Dresden.
Die Schmuckstücke des „Sophienschatzes"  - aufgenommen vor dem Raub in Dresden. Polizei Sachsen

Dresden - Der größte Kunstraub der DDR jährt sich dieser Tage zum 40. Mal. Es war der 20. September 1977 nachmittags, als aus dem Stadtmuseum in Dresden der sogenannte "Sophienschatz" gestohlen wurde:  57 goldene Ringe, Ketten und weiterer Schmuck aus dem 17. Jahrhundert, die größtenteils aus den Grabkammern der 1963 zerstörten Sophienkirche stammten.

Die Polizei Sachsen erinnert mit einem besonderen Facebook-Post an diesen spektakulären Raub und seine Faszination.

Größter Kunstraub der DDR: Wo sind die Ketten aus dem „Sophienschatz"?

Und obwohl Kriminaltechniker am damaligen Tatort neun Fingerabdrücke sicherten, die Täter öffentlich mit Phantombild suchten, konnten bis heute die Schuldigen nicht gefunden werden. 

Im Londoner Auktionshaus Christie's tauchte 1981 der Anhänger einer Schützenkette aus dem „Sophienschatz" wieder auf. Mehrfach wechselte er den Besitzer. 1999 kamen dann weitere Stücke aus dem Schatz in Oslo zum Vorschein - seit 2005 sind diese wieder in Dresden.

Doch bis heute fehlen immer noch 15 Teile des "Sophienschatzes". Inzwischen ist der Fall verjährt, die Ermittlungen sind längst abgeschlossen, die Tat bleibt ungelöst. Bis heute fehlen eine goldene Schützenkette und 14 weitere Schmuckstücke aus den Gräbern der Sophienkirche.

Mittlerweile ist die vor 40 Jahren mit dem „Sophienschatz“ aus dem Stadtmuseum Dresden gestohlene kostbare Bogenschützenkettet fast wieder komplett. Das Goldmedaillon mit Emaille wurde für 10.000 Euro zurückgekauft und liegt wieder in der Vitrine, wie der Direktor der städtischen Museen, Gisbert Porstmann, angekündigt hat.

Im Inneren des 7,5 Zentimeter langen aufklappbaren ovalen Anhängers befindet sich eine Silberplatte mit dem in Öl gemalten Jugendporträt von Kurfürst Georg. Er hatte die „Große Königskette der Bogenschützen“ als Sieger im Vogelschießen 1665 erhalten.

Die Goldschmiedearbeit aus Emaille war von einer Frau aus Köln im Herbst 2016 zu einer Auktion in München eingeliefert und dem Grünen Gewölbe Dresden angeboten worden. Die Kollegen informierten das Stadtmuseum, das das Stück beschlagnahmen ließ.  (mz/mit dpa)